Am 22. September war Wahl- und Wandertag:

Fachkundige Führung durch das einzigartige Dosenmoor (2)

- Ein paar mit Fotos hinterlegte persönliche Eindrücke -

Wir erreichen das Kerngebiet des Dosenmoores. Uns werden fleischfressende Pflanzen (Sonnentau - leider hatte ich kein Makroobjektiv dabei) vorgestellt, die auf dem nährstoffarmen Boden ihr Lebenselixier aus der Luft (Insekten) beziehen.

Dann der Stoff, aus dem das Hochmoor besteht: Torfmoose. Sie besitzen keine Wurzeln, nehmen Nährstoffe aus der Luft auf und wandeln Regenwasser in saures Wasser. Dadurch wird der Lebensraum für andere Pflanzen genommen. Torfmoose wachsen praktische unbegrenzt, die absterbende Basis der Pflanze wird nur unvollständig zersetzt und lagert sich als Torf ab. So wächst das Hochmoor Jahr für Jahr um 1 mm. Für die aktuelle Mächtigkeit der Hochfläche von 4 bis 5 m hat die Natur also mehrere Jahrtausende Wachstum benötigt. Ich bekomme eine Ahnung davon, wie sensibel das Ökosystem der Hochmoore ist.

An einer aufgebrochenen Fläche werden wir aufgefordert, uns quasi als Methangasproduzenten zu betätigen. Das gemeinsame gleichzeitige Springen erzeugt nicht nur ein starkes Schwingen des Moorbodens, sondern führt auch dazu, dass Methan aus dem Boden freigesetzt wird. Gut zu sehen an den aufsteigenden Bläschen im kleinen Moorkolk.

Eigentümlich markante, trompetenähnliche Vogelschreie schallen über das Moor. Schnell entdecken wir die Verursacher:

Kraniche in kleineren und größeren Formationen streifen über die Ebene und suchen Rastplätze in abgelegenen Bereichen.

Auch für uns ist es Zeit - es ist Wahltag und um 18 Uhr werden erste Hochrechnungen präsentiert. Die Veranstaltung war aber so geplant, dass noch genügend Muße für eine abschließende gemütliche Kaffeerunde blieb. Begleitet von vielen Fotos, die mit Tierstimmen aus dem Dosenmoor unterlegt waren, geht ein beeindruckender Nachmittag genussvoll zu Ende.

Ich möchte mich bei den Organisatorinnen und Bäckerinnen dieser gelungenen Veranstaltung und bei Michael Muszeika ganz herzlich bedanken.

(Reiner Heyse)

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