Musik im Café am 9. Juni 2011
Alban Faust und Jonas Åkerlund
Ein ganz besonderes Konzert vor begeisterten Zuhörern (2)
Faust spielte danach sein Solo "Herbstlaub" auf der Nyckelharpa, einen Schottis, den er vor zwei Jahren für den regionalen Spielmannsverband zum 75jährigen Bestehen komponierte, den aber bisher noch keiner spielte, wie er anmerkte. Nach seiner Glanznummer war allen klar warum: zu schwierig! Aber ein großartiges Stück.
Auch Åkerlund steuerte eine eigene Komposition bei, die Pipmakarns Polska für Alban Faust, der diese Instrumente baut und weiterentwickelt. Da Åkerlund ebenfalls exzellent Dudelsack spielt, wusste er genau, was Faust aus seinem Instrument herausholen musste, das war beachtlich – und schön. Nur einmal spielten beide Dudelsack, Faust einen schärfer klingenden mit konischer Bohrung, Åkerlund eine Säckpipa mit zylindrischer Bohrung und weichem, warmem Klang, mit der er gefühlvoll den Brautmarsch von Nössemark begleitete.
Åkerlund verzauberte auch mit seiner warmen Stimme und Liedern über Waisenkinder und Liebe, wobei er schelmisch anmerkte, dass die meisten Liebeslieder traurig sind, denn wenn man glücklich verliebt sei, habe man Besseres zu tun, als zu singen. Überhaupt war die dreisprachige Moderation der beiden sehr aufschlussreich und unterhaltsam. Und als sie dann nach zwei Stunden ihre letzte swingende Polska gespielt hatten, klatschten die 60 begeisterten Zuhörer die beiden noch einmal von draußen herein zu einem letzten Stück. Dass dies ein ganz besonderes Konzert war, merkte auch das dicke Sparschwein, denn so viel hatte es für die Musiker noch nie in seinem Bauch gehabt. (Volker Heidemann) |
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