Wattenbeks Bürgermeister
in vier politischen Systemen
1918 - 1945
IV. In der unmittelbaren Nachkriegszeit
Die erste offizielle Sitzung der Gemeindevertretung Wattenbeks in der Nachkriegszeit fand offensichtlich erst am 11.Juli 1945 statt. Es trafen sich der Bürgermeister, die alten Gemeinderäte (Heinrich Heesch, August Steen, Johannes Gabriel, Adolf Schroedter) und 5 im Protokollbuch so genannte "Nichtparteimitglieder" (Hermann Stange, Ernst Siemon, Hans Kuchel, August Stühmer und Ernst Schneede). Diese Herren hatten nur einen Tagesordnungspunkt zu bewältigen, nämlich die Regelung der Nachfolge für Wilhelm Stabe, dem es offensichtlich von Seiten der Besatzungsmacht verboten worden war, sein Amt noch länger auszuüben. Man hat sich wohl relativ schnell auf eine gemeinsame Vorgehensweise geeinigt, denn im Protokollbuch ist vermerkt:
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Von einem demokratischen Neuanfang war in Wattenbek zu diesem Zeitpunkt noch nichts zu verspüren. So war es denn auch Adolf Schroedter und nicht sein Sohn Wilhelm, der am 9.August 1945 "geeignete Personen" in den Gemeinderat "berief". Dies waren die schon erwähnten "Nichtparteimitglieder" Hermann Stange, Hans Kuchel und August Stühmer sowie Hugo Möller und Ernst Hartz; aber auch der als Bürgermeister zurückgetretene Wilhelm Stabe wurde wieder als Gemeindevertreter berufen. |
Als (berufener) Gemeindevertreter ist Stabe noch bis zum September 1946 aktiv gewesen. Doch er hat sich auch noch weiterhin in der Gemeindepolitik engagiert, und zwar als gewähltes Mitglied im Finanzausschuss. Im November 1948 erfolgte dann für den damals 81-jährigen der endgültige Rückzug aus der Kommunalpolitik. Die Gemeinde Wattenbek ehrte ihn zeitgleich mit der Umbenennung des Neuen Wattenbeker Weges in Wilhelm-Stabe-Straße. Seinen politischen Ruhestand konnte Wilhelm Stabe nur noch zwei Jahre genießen, er verstarb am 11.November 1950 im Alter von 83 Jahren und wurde auf dem Bordesholmer Friedhof beerdigt. |