Wattenbek – „Wenn ich eine meiner Tauben bei ihrer Rückkehr am Himmel sehe und sie wenig später in meinen Schlag einfliegt, ist das ein wunderbares Erlebnis für mich“, erzählt Günter Erdmann. Das Glücksgefühl des 66-jährigen Wattenbekers teilen alle Mitglieder des Brieftaubenzüchtervereins „Kehre Wieder“ – und das seit der Gründung vor 75 Jahren.

Das Vereinsjubiläum wurde am Wochenende mit Musik und Tanz gefeiert. Bei dem Fest wurde auch eine Chronik der Vereinshistorie präsentiert. Bis kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs firmierten die aus Wattenbek, Bordesholm und einigen Umlanddörfern stammenden Brieftaubenzüchter unter dem Vereinsnamen „Holstengruß“ – und schon damals unternahmen die geflügelten Lieblinge Reisen über Hunderte von Kilometern. „Früher wurden die Tauben mit dem Zug in großen Körben zum Auflassort transportiert, das war ziemlich abenteuerlich“, erinnert sich Uwe Hinrichs, der seit 40 Jahren der Brieftaubenzucht frönt.

Mit 48 Jahren gehört der Vereinsvorsitzende Cord Johannsen fast zu den jüngsten Mitgliedern. Bei „Kehre Wieder“ macht sich der Nachwuchs rar – obwohl der Verein mit 26 Mitgliedern den größten Zusammenschluss der sieben Vereine zählenden Reisevereinigung Bordesholm-Flintbek bildet. Dabei geben die Taubenexperten neuen Mitgliedern gern Jungtiere ab und helfen auch mit Rat und Tat. Cord Johannsen „warnt“ aber vor dem Suchtfaktor der Zucht: „Wir versuchen beständig, die schnellsten Tauben zu züchten, das ist eine ungemein spannende Angelegenheit.“. ti
Gäste sind zu den Treffen der Brieftaubenzüchter am letzten Sonntag im Monat von 10 bis 12 Uhr im Clubheim, Alte Landstraße in Bordesholm, willkommen.