Kieler Nachrichten 01.11.06
Biogasanlage
wird heute
vorgestellt
Brügge – Für die geplante Biogasanlage an der Kreisstraße 15 in Brügge nehmen die Betreiber viel Geld in die Hand: Rund 3,4 Millionen Euro netto sollen investiert werden. Heute Abend stellt die Gemeinde das Vorhaben in Stoltenbergs Gasthof vor. Die Weichen für die Realisierung der Anlage zur Gewinnung von Strom und Wärme aus Mais wurden bereits mit dem einstimmigen Aufstellungsbeschluss für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan während der jüngsten Gemeindevertretersitzung gestellt. Die Landwirte um Gerd Stoltenberg, die sich in der „Biomasse-Kraftwerk Bordesholmer Land GmbH & Co. KG“ zusammengeschlossen haben, wollen im Frühjahr mit den Bauarbeiten beginnen. „Wir hoffen, dass die Anlage bis zum Herbst und dem Beginn der Maisernte steht“, erklärt Stoltenberg. Derzeit kündet nur ein von Plastikfolien und Autoreifen bedeckter Hügel auf der Koppel nahe der Kreuzung K 15/L 49 von dem Projekt. Darunter verbergen sich 2000 Tonnen Maissilage, die als Startermasse eingesetzt werden. Kern der Anlage sind sechs Rundbehälter mit jeweils 23 Metern Durchmesser und sechs Metern Höhe: In den ersten beiden wird unter kontinuierlicher Zufuhr von Maissilage in einem Gärprozess Methan gewonnen, das in zwei kleinen Blockheizkraftwerken in Strom- und Wärmeenergie umgewandelt wird. In zwei weiteren Behältern findet eine Nachgärung statt, die zwei restlichen Rundbauten dienen zur Lagerung des „ausgebrannten“ und als Dünger wieder verwendbaren Rohproduktes. Geruchsbelästigungen wird es nicht geben. „Die Behälter sind luftdicht versiegelt, die Zufuhr von einem Behälter zum anderen erfolgt über geschlossene Förderschnecken“, erläutert Planer Garloff Langenbeck. Von dem Vorhaben soll auch die örtliche Wirtschaft profitieren: Gut die Hälfte der 3,4 Millionen Euro sind für Aufträge an Handwerksbetriebe der Region eingeplant. Bürgermeister Werner Kärgel, der das Projekt inklusive Bebauungsplan und dem geänderten Flächennutzungsplan heute Abend ab 19.30 Uhr vorstellt, lobt die Zusammenarbeit mit den Betreibern: „Es wurde immer mit offenen Karten gespielt, und wir haben uns bei Betriebsbesichtigungen zuvor eingehend informiert.“ ti
Planer Garloff Langenbeck, Bürgermeister Werner Kärgel und Betreiber Gerd Stoltenberg (von links). Fotos ti
Geschlossene Rundbehälter: So wie auf diesem Firmenprospekt-Foto soll die Anlage aussehen. |