Kieler Nachrichten 22.03.06
Forderung nach Amtsdirektor in der Beschlussvorlage Bordesholm – Die Bemühungen zur Verwaltungsfusion der Gemeinde Bordesholm und des Amts Bordesholm-Land, die sich im Rathaus am Marktplatz bereits gegenüber sitzen, scheinen in eine Sackgasse geraten zu sein. Das jedenfalls befürchtet Bordesholms FDP-Chef Helmut Berger nach der Entscheidung von CDU und SPD im Bordesholmer Hauptausschuss, an einem „hauptamtlichen Bürgermeister“ festzuhalten. In einer öffentlichen Mitgliederversammlung charakterisierte Berger den Beschluss am Montagabend als „kleinkarriert“, „personenbezogenes Pokerspiel“ und „Eiertanz“. Er befürchtet jetzt sogar, dass keine Einigung erzielt werden kann und das Land 2007 über die Verwaltungsspitze für die Region mit seinen knapp 14300 Bürgern entscheiden muss. Das Land verfolgt mit der landesweiteren Reform das Ziel, in den Kommunen durch größere Verwaltungseinheiten Kosten zu sparen. Die FDP bekräftigte, dass sie an einer Amtsdirektorlösung festhalten werde. Die befürwortet auch das Amt Bordesholm-Land, dem 13 Gemeinden angehören. Im Amtsausschuss wird am morgigen Donnerstag (19 Uhr, Rathaus) das Thema öffentlich beraten. Bislang schlugen die Vertreter des Umlands immer moderate Töne an. Aber die Beschlussvorlage, der mit großer Wahrscheinlichkeit zugestimmt wird, spricht nun eine deutlichere Sprache. In dem von Amtsvorsteher Klaus Göttsche-Götze (CDU, Groß Buchwald) unterzeichneten Papier wird ein Amt aus 14 Gemeinden mit einem Amtsdirektor an der Spitze vorgeschlagen. Eine klare Absage wird dem Bordesholmer Vorschlag, das Amt durch die Gemeinde mitverwalten zu lassen, erteilt. Die Begründungen: Der Bordesholmer Bürgermeister besitze keine demokratische Legitimation für die Umlandorte und eine Amtsverwaltung könne effektiver und wirtschaftlicher arbeiten. Außerdem heißt es: Ein Amtsdirektor, der von einer Amtsversammlung gewählt würde, vertrete den regionalen Grundgedanken besser als ein hauptamtlicher Bürgermeister einer Gemeinde, der ja auch auf seine Wiederwahl bedacht sein muss. fs |