Bordesholm – Gleich mit drei Aktionen feiert der Kleingärtnerverein Bordesholm im Sommer sein 60-jähriges Bestehen: Die organisierten Gartenfreunde beschlossen während ihrer Jahresversammlung am Donnerstag die Planung eines Grillfestes, eines Festvortrags sowie die Präsentation der Kleingärten bei einem Tag der Offenen Tür.

Fast hätte der Kleingärtnerverein seinen runden Geburtstag übergangen – wäre da nicht die Vorsitzende Margrit-Rose Thießen, die beim Durchstöbern alter Vereinsunterlagen auf das Gründungsprotokoll des Vereins gestoßen war. Thießen, die während der Jahresversammlung für weitere drei Jahre an die Spitze der 38 Vereinsmitglieder gewählt wurde, entdeckte das Dokument mit
dem Datum 17. Juni 1946 bei ihrer Vorbereitung für einen Vortrag zur Mitgliederversammlung des Kleingärtner-Kreisverbandes vor zwei Wochen. „Die Vereinsgründung wurde noch vom britischen Militärrat genehmigt“, erzählte die Vorsitzende.

Bei der Durchsicht der alten Papiere förderte Margrit-Rose Thießen weitere erstaunliche Details zu Tage. So ackerten kurz nach Kriegsende rund 1000 Kleingärtner auf Parzellen mit einer Gesamtfläche von knapp 200000 Quadratmetern, die im gesamten Gemeindegebiet verteilt waren. Die Vereinsvorgaben waren damals streng: Nur Gemüse durfte angebaut werden, Ziergehölze oder Rasenflächen waren ebenso verboten wie das Anlegen von Kiesund Grandwegen.

Im Jubiläumsjahr hat sich die Situation grundlegend geändert: Die beiden Kleingartenanlagen am Kalbek und am Diekredder dienen vorwiegend der Erholung – und sind derzeit komplett belegt. „Wir können froh sein, dass
alle Parzellen bewirtschaftet werden. Bei vielen anderen Vereinen gibt es Nachwuchsprobleme“, erklärte die Vereinsvorsitzende. ti