Kieler Nachrichten 17.03.06
Die Spannung steigt in der Bürgermeisterfrage Der Hauptsauschuss spricht sich für hauptamtlichen Bürgermeister aus Bordesholm – In der Diskussion um die Verwaltungsstrukturreform halten die CDU und die SPD in Bordesholm weiterhin an einem hauptamtlichen Bürgermeister fest. „Wir können uns einen nebenamtlichen Bordesholmer Bürgermeister nur ganz, ganz schwer vorstellen“, erklärte der Vorsitzende des Hauptausschusses, Reinhard Koglin (SPD), nach der Sitzung des Gremiums am Mittwoch. Die Mitglieder des Hauptausschusses, die ohne Vertreter von FDP und Grünen tagten, hoffen jetzt vor allem auf klare Signale aus der Landespolitik. Denn am kommenden Mittwoch, 22. März, steht ein so genanntes Vorschaltgesetz zur landesweiten Verwaltungsstrukturreform zur Entscheidung an. Dabei geht es, wie berichtet, auch um die von der Landes-CDU gewünschte Option für hauptamtliche Bürgermeister in Gemeinden mit 4000 bis 8000 Einwohnern. Für den Bordesholmer CDU-Fraktionsvorsitzenden Jörg-Roger Peters macht vor diesem Hintergrund eine weitere Diskussion mit den Vertretern aus den Umlandgemeinden und der Amtsverwaltung wenig Sinn. „Ständig werden auf Landesebene neue Änderungen diskutiert. Ohne verlässliche Vorgaben fehlt einfach die Basis für Verhandlungen“, sagte Peters. Der Amtsausschuss, der am Donnerstag, 23. März, das Thema Verwaltungsstrukturreform berät, hat sich bereits seit längerem auf die Schaffung einer gemeinsamen und von einem Amtsdirektor geführten Verwaltung festgelegt – inklusive eines Bordesholmer Bürgermeisters, der zukünftig nicht mehr hauptamtlich tätig ist. Eine klare Aussage zum Neubau eines Rathauses im geplanten Bordesholmer Ortszentrum „Mühlenhof“ fasste das Gremium nicht. In diesen Tagen wollen der örtliche FDP-Vorsitzende Helmut Berger und der Kieler Architekt Knud Schnittger ihre Differenzen über das Gutachten beilegen, das den Ortspolitikern bisher als Diskussionsgrundlage pro oder contra eines Rathausneubaus diente. Sollte während der kommenden Sitzung der Gemeindevertretung am Dienstag, 28. März, eine Grundsatzentscheidung für die Errichtung eines Verwaltungsgebäudes getroffen werden, könnte es allerdings Differenzen um die Umsetzung geben. Denn die Bordesholmer Christdemokraten favorisieren ein Gesamtkonzept, das einen Neubau in Abstimmung mit interessierten Investoren vorsieht. Jörg-Roger Peters betonte dabei den langfristigen Zeitrahmen des Projektes. „Wir stehen nicht unter Zeitdruck, wir müssen nicht in diesem oder im nächsten Jahr bauen“. Die SPD kann sich ein neues Dienstleistungszentrum auch allein geplant vorstellen – und setzt dabei auf den Werbeeffekt. „So könnten auch leichter Investoren gefunden werden“, meinte Koglin. |