Wyker Hauptausschuss tagt
heute Abend – Klage als
letzte Möglichkeit
Rendsburg – Der Verkauf des
Kreis-Schullandheims in Wyk
auf Föhr droht zu scheitern
– vorerst zumindest. Ein
potenzieller Käufer will
sich zurückziehen. Er fühlt
sich von der Stadt Wyk
hingehalten.
„Die Stadt kommt
nicht zu Potte“, sagt der
Föhrer Makler Wolfgang
Kluge. Ihn hat der Kreis
Rendsburg-Eckernförde vor
zwei Jahren mit dem Verkauf
des Schullandheims samt 2,4
Hektar großem Grundstück
beauftragt. Kluge hat
mittlerweile das dritte
Konzept aufgestellt und
selbst Kaufinteresse. In das
mächtige Gebäude könnte ein
Insel-Internat einziehen,
dessen Trägerin eine
Stiftung sein
könnte, der Kluge angehören
will. Um das Vorhaben
finanziell abzusichern, will
der Makler das
Schullandheim-Grundstück für
zwölf Einfamilienhäuser mit
Reetdächern parzellieren.
Deren Vermarktung „wäre
nicht das Problem“, immerhin
handele es sich um „eine
gute Ecke“ auf der Insel.
Allerdings würde Kluge dem
Kreis für Immobilie und
Grundstück „deutlich
weniger“ bieten, als die
erhofften 4,3 Millionen.
Vor einem Kauf
will der Geschäftsmann
Planungssicherheit der Stadt
Wyk in Form eines
städtebaulichen Vertrages.
„Schon seit Monaten“ ist
Kluge hinter ihm her, hat
versucht, „Politiker im
Einzelgespräch“ zu
überzeugen. Die Wyker
Politiker fürchten, in die
Reetdachhäuser könnten am
Ende Ferienwohnungen
einziehen, sagt der
stellvertretende
Bürgermeister Paul
Raffelhüschen. Schon jetzt
gebe es
ein Überangebot. Dass die
Häuser als Feriensiedlung
enden könnten, hält Makler
Kluge für unwahrscheinlich.
Nachdem der Wyker
Bauausschuss das Thema
vergangene Woche vertagt
hat, hat Kluge den
Verkaufsauftrag für das
Schullandheim an den Kreis
zurückgegeben, sieht
inzwischen aber noch „eine
letzte Chance“ – in der
Sitzung des Wyker
Hauptausschusses heute
Abend.
Tatsächlich bliebe
nur noch der Klageweg, falls
Wyk sich einer Verwertung
von Immobilie und Grundstück
versperrt. Vorbild könnte
dabei der Rechtsstreit um
die Nordsee-Kurhof AG sein.
Da musste Wyk vor zwölf
Jahren knapp zwölf Millionen
DM Entschädigung zahlen,
weil die Nordsee-Kurhof AG
ihre Grundstücke nicht wie
geplant nutzen konnte.
Rendsburg-Eckernförde
hat das Schullandheim vor
eineinhalb Jahren
geschlossen. Das hatte Wyks
stellvertretender
Bürgermeister Paul
Raffelhüschen als
„unfreundlichen Akt“
gesehen, denn dann verfalle
das Haus. Soweit ist es nach
den Worten von Makler
Wolfgang Kluge noch nicht
gekommen. Der Zustand des
Hauses sei „nach wie vor
erstklassig, das Haus ist
betriebsbereit, da muss nur
noch mal ein Maler durch“.
hjj
Steht seit eineinhalb Jahren
leer: Das Schullandheim in
Wyk auf Föhr. Foto hfr