Kieler Nachrichten 06.07.06
Kraftwerk rückt dichter ans Dorf Schutzstreifen zur Eider soll 30 Meter breiter sein – Silos werden etwas niedriger Brügge – Das an der Kreisstraße 15 in Brügge vorgesehene Biomassekraftwerk, in dem aus Mais Wärme und Strom erzeugt werden sollen, rückt 30 Meter dichter an das Dorf heran. Einen konkreten Termin für den Startschuss der Anlage gibt es aber nicht. Von Frank Scheer Bürgermeister Werner Kärgel informierte in der jüngsten Gemeindevertretersitzung die Fraktionen darüber, dass die Landesplanungsbehörde nach einem Ortstermin die Verschiebung der Anlage gewünscht habe, um einen größeren Schutzstreifen zur Eider (100 statt 70 Meter) zu bekommen. Zudem würde sich die Anlage dann besser in die Topographie einpassen. In der Verschiebung sieht Kärgel auch kein Problem, da es sich um einen Außenbereich handelt. Die nächste Wohnbebauung liegt knapp 200 Meter entfernt. Der Bürgermeister wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass im Rahmen des Genehmigungsverfahrens ein Immissionsschutzgutachten nötig ist. Die Silos der geplanten Anlage werden vermutlich nicht so hoch wie ursprünglich angenommen. Sechs Meter sind laut einem Entwurfsplan vorgesehen. „Im Dezember hatten wir uns eine Anlage bei Husum angesehen, wo die Silos 14 bis 16 Meter hoch waren“, so der Gemeindechef. Anfragen der Bürger bezüglich der Anlage kämen nur ganz wenige. „Ich dachte, da würde mehr kommen. Aber wenn Bürger nachgefragt haben, dann ging es ausschließlich um den Baustart“, berichtete der Bürgermeister auf Nachfrage unserer Zeitung. Soweit möglich werde das Genehmigungsverfahren weiterhin transparent bleiben. Beratungen über einen Bebauungsplan und eine Änderung des FPlans stehen an. Betreiber des Kraftwerkes, in dem zu 100 Prozent Mais vergoren werden soll, sind Landwirte aus der Region, die sich, wie berichtet, zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen haben. Deren Sprecher Gerd Stoltenberg (Hoffeld) bestätigte, dass ein konkreter Termin für den Baustart nicht feststeht. „Wir sind noch in den Anfängen. Ob die Siloanlage im Herbst wie geplant gebaut wird, ist offen.“ Durch die Verschiebung des Standortes musste die Gesellschaft 2000 Quadratmeter Fläche dazukaufen. Stoltenberg machte deutlich, dass die Betreiber gewillt sind, die Anlage möglichst unauffällig erscheinen zu lassen. Beispielsweise soll sehr viel Knick angelegt werden.
Frontlader sollen bei der geplanten Biogasanlage eingesetzt werden: Die Maschinen sollen gut 15000 Tonnen Maissilage jährlich in das Kraftwerk „verfüttern“. Foto ti |