Kieler Nachrichten 23.02.06
SPD-Vorschlag: Kombibeitrag in Sportvereinen
Wattenbek – Die SPD in Wattenbek hat eine Diskussion über Vereinsbeiträge angeschoben. Erreichen möchten die Sozialdemokraten, dass für Familien oder auch Einzelpersonen neben einer Hauptmitgliedschaft auch günstigere Zweit- und Drittmitgliedschaften in Vereinen möglich sind. Fusionen kämen nicht in Frage. Torsten Föh (SPD), Vorsitzender im Wattenbeker Sportausschuss, brachte am Dienstagabend ein Fallbeispiel: Ein Kind spielt Handball beim TSV Wattenbek, Fußball wegen der Freunde beim TSV Bordesholm und Tischtennis beim Brügger SV, weil’s nur dort angeboten wird. Zurzeit müsste in allen drei Vereinen der volle Beitrag bezahlt werden. „Schöner wäre es, wenn es Kombibeiträge geben würde: Im Hauptverein zahlt der Junge voll, in den anderen Vereinen nur die Hälfte“, so ein Denkmodell. Viele Familien hätten den Kombitarif gegenüber der SPD angeregt. Die wirtschaftliche Situation habe sich verschlechtert, so dass oft auf eine doppelte Mitgliedschaft verzichtet werde, so Föh. Ein Kombitarif könnte auch für die Vereine steigende Mitgliederzahlen bedeuten. Im März seien die Jahresversammlungen, da könnte das Ganze diskutiert werden. Ausschussmitglied Hans-Joachim Ströh, der auch zweiter Vorsitzender des TSV Wattenbek ist, sieht aber Probleme bei der Umsetzung. Je mehr Mitglieder dazu stießen, die nur die Hälfte zahlten, umso mehr werde eine Schieflage erzeugt. „Die Kosten für die Betreuer und Trainer sind doch so hoch wie immer.“ Zudem müsste für jedes Mitglied ein Beitrag an den entsprechenden Landesverband abgeführt werden. Auch Peter Kraft, Vorsitzender des mit 1800 Mitgliedern größten Vereins der Region, sieht die gleichen Probleme. Gleichwohl sei er gesprächsbereit. Das Beste sei eine Fusion, da könnten alle Mitglieder für einen Preis ein größeres Angebot nutzen, so Kraft. Föh machte aber klar, dass man hinter der Eigenständigkeit des TSV Wattenbek stehe. fs |