Von Sven Tietgen
Wattenbek – 2000 Euro hat die Gemeinde Wattenbek in
diesem Jahr dem örtlichen Kindergarten für „Neue
Medien“ spendiert. Wer bei diesem Haushaltstitel an
Computer denkt, irrt: Die gemeindeeigene Einrichtung
will von dem Geld digitale Aufnahmegeräte anschaffen
– und die Kinder zum sinnvollen Umgang damit
befähigen.
Die ersten Schritte in Richtung Mediennutzung
unternahmen Kindergartenleiterin Martina Eyler und
ihr Team bereits im vorigen Jahr: Mit ihren eigenen
Digitalkameras dokumentierten sie Besuche der Kinder
in der Flensburger Phänomenta oder in
einer örtlichen Bank, knipsten Fotos von Kindern
beim Spielen, Zeichnen oder Basteln. Dazu nahm
Martina Eyler mit Mikrofon und privatem
Mini-Disk-Player die Erzählungen der Kinder von
Erlebnissen in der Familie oder in der Kita auf.
„Viele Kinder und auch Jugendliche nutzen
die Player nur zum Konsumieren von Musik – und
wissen gar nicht, dass man mit den Geräten auch
selbst tätig werden kann“, erklärt die
Kindergartenleiterin. Während der Aufnahmen durften
die Jungen und Mädchen auch selbst einmal den Player
oder das Mikrofon in die Hand nehmen. „Die waren
dann ganz stolz, dass sie den Player selbst bedienen
konnten. Der Lernprozess läuft praktisch nebenbei –
und wie bei allen unseren Aktivitäten unter der
Voraussetzung, dass die Kinder das wollen“,
betont Eyler.
Mit dem Geld der Gemeinde sollen nach und
nach neue digitale Aufnahmegeräte in Form von
Mini-Disk-Playern, Foto- und Videokameras sowie
Mikrofonen angeschafft werden. Die neuen Medien
sollen aber nur ein Baustein unter vielen in der
Arbeit mit den derzeit 87 Kindern sein. Als Beispiel
nannte Martina Eyler die Herangehensweise an die
Tulpe: Die Drei- bis Sechsjährigen nähern sich der
Blume mit dem Auswendiglernen von Gedichten, dem
Zeichnen und Malen verschiedener Entwicklungsstadien
und auch durch das Drücken auf den Auslöser. Als
weitere Idee für die zukünftige Nutzung bietet sich
zudem die Aufnahme von Alltagsgeräuschen an. „Das
kann man gut für lustige Ratespiele nehmen“, erklärt
Eyler.
Achtung Aufnahme: Anna, Janna, Nadine und Yannik
(von links) durften bereits erste Erfahrungen mit
Mikrofon, Kopfhörer und digitalem Aufnahmegerät
machen. Foto ti