Kieler Nachrichten 16.12.06
Lehrerwohnung: Außergerichtliche Einigung möglich Bordesholm – In den Mietstreit um die Erdgeschosswohnung im 1914 errichteten Lehrerwohnhaus zwischen der Familie Schrimpf und dem Schulverband Bordesholm ist Bewegung gekommen. Es deutet sich eine außergerichtliche Einigung vor dem für den 9. Februar angekündigten Urteil des Kieler Landgerichtes an. Schulver- bandsvorsteher Uwe Bräse teilte am Donnerstagabend nach dem nichtöffentlichen Teil der Sitzung mit, dass die Verbandsversammlung einem Vergleichsvorschlag des Rechtsanwaltes der Familie Schrimpf zugestimmt habe. Im Einzelnen beinhaltet der Vorschlag, dass die Familie mit den beiden schwerstbehinderten Pflegekindern bis zum 31. Januar 2007 aus der Wohnung auszieht und im Gegenzug 5000 Euro vom Schulverband bekommt. Bräse sagte: „Der Vorschlag hat mich zum jetzigen Zeitpunkt überrascht, ich bin aber dankbar dafür. Er wird beiden Seiten viele Probleme ersparen.“ Christel Schrimpf, die mit Ehemann Peter und den Kindern seit 13 Jahren in der 100 Quadratmeter großen Wohnung lebt, bestätigte auf Anfrage unserer Zeitung das Vergleichsangebot, wollte es jedoch nicht kommentieren. Eine neue Wohnung hat die Familie derzeit noch nicht. Deshalb machte Christel Schrimpf aber auch eine Einschränkung für den Auszug: Für ihre Familie müsste eine Bleibe zur Verfügung stehen. Der Schulverband hatte das Mietverhältnis vor zwei Jahren gekündigt und im April 2005 die Räumungsklage wegen Eigenbedarfs der Schule eingereicht. Im Erdgeschoss sollen Klassenräume entstehen. Vor dem Amtsgericht Rendsburg wurde die Klage Ende 2005 abgelehnt, das Landgericht hält die Kündigung offenbar für rechtens. fs |