Kieler Nachrichten 21.04.06
Zwischen Sonnenphasen und Trübsalblasen Volleyball-Landesliga: Euphorie beim VCN – Abstiegstristesse in Wattenbek
Neumünster/Wattenbek – Jubel beim VC Neumünster,
Enttäuschung hingegen beim TSV Wattenbek: In der
Volleyball-Landesliga feierte Aufsteiger VCN einen
tollen vierten Platz mit steigenden Ambitionen,
während die Wattenbeker nach dem Abstieg vor einem
Neuaufbau stehen. Eine Saisonbilanz.
Zehn Siege, sechs Niederlagen, Rang vier. Mit dieser Ausbeute kann Aufsteiger VCN gut leben. Nach 2:4 Punkten zum Saisonstart katapultierte sich das Team von Trainer Jörg-Thomas Voss mit sechs Siegen in Serie in die Spitzengruppe. Viel Trainingseifer und eine gute Annahme ebneten den Weg zu einem erfolgreichen Angriffsspiel. Besonders die Zuspieler Marco Gräsel und Andreas Rauh konnten den beruflich verhinderten Alexander Permann bestens vertreten. „Im Angriff überwogen die Sonnenphasen“, sagt Voss. Das eingespielte Team meisterte mit viel Routine kritische Phasen, hatte aber gegen die Spitzenclubs oftmals das Nachsehen. Sowohl gegen Meister MTV Wilster (0:3, 1:3) als auch gegen den Zweiten SV Fockbek (0:3, 2:3) ging der VCN als Verlierer vom Platz. Auch gegen den Drittplatzierten aus Rangenberg verlor der VCN das entscheidende Rückspiel mit 0:3. „Diese Niederlagen haben uns gewurmt. Da fehlte uns die notwendige Durchschlagskraft und die Cleverness“, resümiert Voss.
Neben dem erfreulichen Gesamtverlauf der Saison lobt
der VCNTrainer speziell die Leistung des Youngsters
Benjamin Halle. „Wenn seine Blockleistungen noch
gesteigert werden können und sich den
Angriffsleistungen annähern, wird er auch in Zukunft
ein echtes Problem für den jeweiligen Gegner
darstellen“, schwärmt Voss.
Wegen der Abgänge von Spielertrainer Stefan Schulmeister, Zusteller Björn Block, Außenangreifer Per Helbron und Libero Nils Hebbinghaus hatte Trainerin Beate Ziffer bereits vor dieser Landesliga-Saison den „Klassenerhalt“ als Ziel vorgegeben. Um so mehr wurden Hoffnungen auf die Nachwuchsakteure und die lautstarke Fan-Unterstützung in der kleinen heimischen Sporthalle gesetzt. Vergebens. Nach dem Auftaktsieg gegen Mitabsteiger TSV Husum II (3:1) hagelte es elf Niederlagen in Folge mit 4:33 Sätzen. Als der Abstieg feststand, spielten die Ziffer-Schützlinge befreit auf und feierten am 25. Februar diesen Jahres gegen die „Dritte“ der Adler Kiel mit 3:2 den vorerst letzten Landesliga-Sieg. „Uns fehlte die Konstanz und die Qualität für diese Liga“, urteilt Rudolph Sohn, der mit Heiko Behrens den Verein verlassen wird. Im Gegenzug wird Per Helbron aus Kanada sehnsüchtig erwartet. Trainerin Beate Ziffer macht weiter und versucht, für die kommende Bezirksliga-Saison ein schlagkräftiges Team zu formen.
Während Rudi Sohn (Nr.17) nach dem Abstieg den TSV Wattenbek verlässt, wollen die VCN-Akteure Jörg Hansen (Nr. 9) und Matthias Kelch auch in der kommenden Saison die Verbandsliga ins Visier nehmen. Foto T. Meyer |