Kieler Nachrichten 27.09.05
Grundstückspreise im Raum Bordesholm liegen im Mittelfeld Bodenrichtwerte zeigen Werte zwischen 60 und 105 Euro pro Quadratmeter Von Sven Tietgen Bordesholm/Rendsburg – Seit zwei Jahren stagnieren die Baupreise in den Dörfern und Städten des Kreises – allerdings auf hohem Niveau. Anhaltspunkte für die aktuellen Durchschnitts-Quadratmeterkosten können angehende Bauherren den so genannten Bodenrichtwerten entnehmen, die der Kreis jetzt auf seiner Homepage als Liste zum Herunterladen veröffentlicht hat. Seit 1990 wertet ein 13-köpfiger Gutachterausschuss aus Immobilienfachleuten oder Architekten im Auftrag des Kreises notarielle Verträge von Grundstücksveräußerungen aus. Der Durchschnitt aus den Angaben in privaten wie öffentlichen Kaufverträgen bildet die Grundlage für die Bodenrichtwerte, die das Gremium alle zwei Jahre als Liste zusammenstellt. Die aktuelle Aufstellung dokumentiert ein erhebliches Preisgefälle: So ermittelten die Gutachter etwa für Bargstedt bei Nortorf einen Quadratmeterpreis von 35 Euro, während Kronshagen mit 185 Euro zu Buche schlägt. Die Richtwerte für die 13 Umlandgemeinden von Bordesholm bewegen sich im Mittelfeld der kreisweiten Erhebung: Die Spanne reicht von 60 Euro in Bissee, Hoffeld und sechs weiteren Dörfern bis zu 105 Euro in Wattenbek – wie bei allen Angaben ohne Erschließungsbeiträge. Heinrich Lembrecht, Leitender Verwaltungsbeamter der Bordesholmer Amtsverwaltung, sieht allerdings nicht alle Bodenrichtwerte als Maßstab für Grundstücksverhandlungen geeignet. „In einigen Gemeinden wurden schon seit Jahren keine Bauflächen verkauft, da übernehmen die Gutachter einfach die alten Werte aus den Vorjahren“, erklärte Lembrecht. Die Unterschiede in der Bewertung von Bauland wie von bereits bebauten Grundstücken führt der Amtsverwaltungschef nicht nur auf Infrastruktur-Vorteile wie Kindergärten oder Schulen zurück. „Gemeinden wie etwa Wattenbek sind viel stärker Wohnorte als Dörfer, die vor allem landwirtschaftlich geprägt sind“, meint Lembrecht. Nicht nur Privatleute interessieren sich nach Angaben der Kreisverwaltung für die Bodenrichtwerte: Neben Immobilienmaklern nutzen Finanzämter die Erhebung für die Ermittlung von Grunderwerbssteuern, auch Banken ziehen die Zahlen für Finanzierungsangebote heran. Zudem werden die Sachverständigen bei Scheidungen und anderen Streitfällen eingeschaltet: Für 1500 bis 2000 Euro bewerten die Gutachter bebaute wie unbebaute Grundstücke. Rund 50 Fälle dieser Art zählt der Kreis jährlich.
Die aktuelle Liste der Bodenrichtwerte ist
unter der Rubrik „Bauen und Umwelt“ auf der
Kreis-Homepage
www.kreis-rendsburg-eckernfoerde.de
abrufbar. Nähere Informationen gibt das
Kreisbauamt auch unter |