Bordesholm – Pünktlich um 7.09 Uhr rollte gestern früh der Triebwagen der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) aus Kiel in den Bahnhof – zur Erleichterung von Malin Kroll und Mona Behfeld das neue Modell. „Im alten Triebwagen stehen wir dicht an dicht, und manchmal kommen einige gar nicht mit“, erzählten die beiden Schülerinnen.

Der weitaus größte Teil der rund 80 Bahnfahrer, die sich am Montagmorgen vor den Zugtüren des NOB-Triebwagens drängten, sind Schüler auf dem Weg nach Neumünster. Lutz May als Pächter des Gastronomie-Betriebes im Bordesholmer Bahnhof versteht nicht, warum für den Pendler-Ansturm keine größeren Züge eingesetzt werden. „Was sich hier an einigen Tagen abspielt, spottet jeder Beschreibung. Und gerade die kleinen Schüler haben arge Probleme, einen Platz zu ergattern“, erklärte der Gastronom, dessen Sohn ebenfalls als Fahrschüler den Frühzug nutzt.

Lutz May hat mittlerweile die Gemeinde eingeschaltet, um die NOB zu einem größeren Zugangebot zu bewegen. Das Verkehrsunternehmen ist nach den Worten der NOBPressesprecherin Suzanne Thomas allerdings nicht der richtige Ansprechpartner: „Wir fahren im Auftrag der landesweiten Verkehrsservicegesellschaft LVS, mit genauen Vorgaben der Zugart und Zuggröße“. Als sehr gut ausgelastet bezeichnete LVSSprecher Dennis Fiedel die NOB-Züge auf der Strecke Kiel-Neumünster, Beschwer- den gab es allerdings noch nicht.

„Wir werden uns auf jeden Fall mit der Nord-Ostsee-Bahn zusammensetzen und nach Lösungen suchen“, versprach Fiedel. Ob und wann ein zusätzliches Triebwagen-Segment bereitgestellt werden könne, ließ er allerdings noch offen. „Das ist aus technischen Gründen eine schwierige Situation. Die Triebwagen sind praktisch alle im Einsatz, da steht keiner einfach so herum – das wäre zu kostenintensiv“, erläuterte der LVS-Sprecher. ti