Kieler Nachrichten 09.09.05
Zuschüsse sichern Beratungsangebot Verdruss über geringeren Beitrag des Amtes zur Diakonie-Sozialstation Bordesholm – Die Gemeinde Bordesholm wird das soziale Beratungs- und Dienstleistungszentrum der Diakonie-Sozialstation 2006 und 2007 mit einem Zuschuss von bis zu einem Euro je Einwohner unterstützen. Darauf verständigte sich der Ausschuss für Kultur, Soziales, Jugend und Sport in seiner jüngsten Sitzung. Damit sei ein professionelles psychosoziales Beratungsangebot bei Drogen-, Familien- und anderen Problemen weitgehend gesichert, betonte Dr. Klaus Rittmann, Geschäftsführer der Sozialstation, auf KN-Anfrage. Und das, obwohl das Amt Bordesholm-Land nur 0,75 Euro je Bürger beisteuern will. Die Diakonie-Sozialstation, die zum 1. Januar 2006 von der Pflegediakonie Neumünster übernommen wird, hatte Gemeinde und Amt um einen Zuschuss in Höhe der vom Kreis Rendsburg-Eckernförde gestrichenen Förderung von 13 500 Euro gebeten. Hintergrund: Die Pflegediakonie will das jährlich 27 000 Euro kostende Beratungsangebot nur dann weiterlaufen lassen, wenn sich die 14 Kommunen zur Hälfte an der Finanzierung beteiligen. Mit der Zusage, einen Euro je Einwohner – in Bordesholm wohnen 7800 und im Amt 6700 Menschen – zu zahlen, wäre das auch der Fall. „Wir bedauern, dass das Amt nur 75 Cent bezahlen will. Bordesholm sind wir dankbar. Trotz des Defizits gehe ich davon aus, dass das Angebot weiterlaufen wird“, so Dr. Rittmann. Die fehlenden 700 Euro seien durch Streichungen abzufedern. Während der Ausschusssitzung berichtete Bürgermeister Norbert Baschke, dass seitens des Amts signalisiert worden sei, nicht mehr als 0,75 Euro zu bezahlen. Die Bordesholmer wollten ursprünglich nur einen Euro zahlen, wenn es das Amt ebenso tut. Davon rückte das Gremium aber jetzt ab. „Es kann nicht im Sinne der Bürger sein, dass gegebenenfalls Dienste aufgegeben werden müssten.“ Der Amtsausschuss Bordesholm-Land hatte seine Entscheidung unter anderem damit begründet, dass zwei Drittel der Ratsuchenden aus Bordesholm kämen. „Die Hartleibigkeit des Amtes hat mich ziemlich geärgert. Wir sollten das missbilligen“, machte Kai Albrecht (SPD) deutlich. Helmut Berger (FDP) setzte einen drauf: „Es ist kleinkariert, bei denen zu sparen, die auf unsere Solidarität angewiesen sind.“ fs
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