Kieler Nachrichten 12.05.05
Zu Weihnachten soll’s an der Post schon rund gehen Kreisverkehr nach längerer Diskussion durch CDU, FDP und Grüne beschlossen Bordesholm – Der Kreisverkehr für die Bahnhofstraßenkreuzung bei der Post in Bordesholm ist von der Gemeindevertretung am Dienstagabend beschlossen worden – nach 90-minütiger Debatte stimmten CDU, FDP und Grüne zu. Wenn alles in den nächsten Monaten planmäßig läuft, soll der „Kreisel“ bis zum Weihnachtsfest fertig sein, wie der Planer Christoph Krüger meinte. Ulrich Schuster (CDU) sorgte zu Beginn der Diskussion für Aufsehen: Er schenkte Bürgermeister Norbert Baschke und dem Planer Stephan Krüger ein Überraschungsei: „Weil immer wieder überraschend andere Zahlen auftauchen.“ Leicht fiel den Befürwortern die Zustimmung angesichts des stolzen Preises von 333 000 Euro nicht. Mit beschlossen wurde auch eine Sanierung des 125 Meter langen Bahnhofstraße-Abschnitts von der Ostlandstraße bis zum „Kreisel“. Dafür müssen 180 000 Euro bezahlt werden. Diese Maßnahme soll aber nur dann realisiert werden, wenn dafür eine Städtebauförderung gewährt wird. Die SPD enthielt sich bei der Abstimmung – nicht wegen der Kosten, sondern: Die Fraktion war mit einem eigenen Antrag, der die Sanierung der Bahnhofstraße auf jeden Fall beinhaltet hätte, gescheitert. Laut Fraktionschef Reinhard Koglin mache es Sinn, wenn auch die Kreisel-Umgebung mitgemacht werde. Helmut Berger (FDP) wies auf seine Bauchschmerzen angesichts der enormen Kosten hin und fügte hinzu: „Es geht nicht um Schönheit, sondern um Funktionalität.“ Wenn für die Kommune alles wunschgemäß verläuft, dann wird sie zu den Gesamtkosten von 513 000 Euro einen Eigenanteil von 171 000 Euro leisten müssen. Bei der weiteren Planung soll, so ein FDP-Antrag, das Bauvorhaben in punkto Kostenminimierung untersucht werden. Ob auch Grundstückseigentümer für die 125 Meter lange Straßensanierung, die nach Schätzung von Experten in drei bis fünf Jahren auf jeden Fall angestanden hätte, zur Kasse gebeten werden, ist noch offen. Bürgermeister Norbert Baschke sagte, dass unter gewissen Umständen Anliegerbeiträge fällig seien. Während Prof. Gerd Stock (Grüne) damit „keine Probleme hätte“, wiesen Ulrich Schuster (CDU) und Wolfgang Jordan (SPD) auf Schwierigkeiten bei Durchsetzung von Anliegerbeiträgen hin. Insbesondere müsse man über moralische Aspekte nachdenken, hieß es. Der Hintergrund: Das 125 Meter lange Stück ist das einzige Teilstück der Ost-West-Achse, welches in den letzten acht Jahren nicht saniert wurde. Und in den anderen Abschnitten waren die Anlieger nicht zur Kasse gebeten worden, weil die Maßnahmen mit 85 Prozent vom Land gefördert worden waren. fs
Der Kreisverkehr für die Bahnhofstraße-Kreuzung bei der Post in Bordesholm ist am Dienstagabend von der Gemeindevertretung beschlossen worden. Foto Tietgen |