Kieler Nachrichten 10.05.05
Keine neue Sporthalle in Brügge? Mangels Geld wird der Schulverband Bordesholm den Baubeschluss wohl zurücknehmen Von Frank Scheer Bordesholm – Der Traum ist offenbar ausgeträumt: Kommunalpolitiker, Sportfunktionäre und Sportler müssen sich mit dem Gedanken anfreunden, dass der 1998 vom Schulverband Bordesholm Beschluss für den Neubau einer Sporthalle in Brügge aus finanziellen Gründen zurückgenommen wird.
Auf KN-Anfrage
bestätigte der Verbandsvorsitzende Uwe Bräse (CDU, Bürgermeister
Wattenbek), dass im Finanzausschuss des Schulverbandes am 19. Mai über
einen solchen Beschluss beraten werden soll. Mit einer breiten Mehrheit ist
wohl zu rechnen.
Mit diesem Beschluss war eigentlich angesichts der Finanzmisere in den
kommunalen Kassen zu rechnen. „Die finanzielle Lage des Schulverbands ist
kritisch. Wir haben 1,9 Millionen Euro Schulden“, erklärte Bräse. Die
neue Sporthalle wäre laut Schätzungen mit 2,5 Millionen Euro zu Buche
geschlagen. 900 000 Euro waren 1998 vom Land als Zuschuss
zugesagt worden. Bräse: „Die Restsumme können wir aber nicht mehr
aufbringen.“
Für die Zurücknahme des Neubaubeschlusses spräche ferner, dass man durch
die im September 2003 auf dem Gelände des TSV Bordesholm eingeweihte
Industriehalle eine Entspannung bei der Belegung der anderen Hallen in der
Region Bordesholm erreichen konnte. Das sehen die Vorsitzenden des TSV
Bordesholm, TSV Wattenbek und Brügger SV auch so, wie bei einem Treffen im
März bestätigt worden sei, so Bräse. Man sollte deshalb darüber
nachdenken, aus der Übergangshalle am Möhlenkamp eine Dauerlösung zu
machen. Peter Kraft, Vorsitzender des TSV Bordesholm, könnte sich mit solch
einem Denkansatz
anfreunden. „Dann müsste aber der Tartanboden gegen einen normalen
Sporthallenboden ausgetauscht werden. Dann könnten da auch noch weitere
Gruppen hinein“, sagte er auf Nachfrage. Der Austausch des Hallenbodens,
der nach einer Kostenschätzung rund 27000 Euro kosten wird, sei aber nicht
Sache des Schulverbandes, sondern der Kommunen. „Es geht ja überwiegend
um die außerschulische
Nutzung.“ Zurzeit haben die Gemeinden Bordesholm, Wattenbek und Brügge
die Übergangshalle der Versorgungsbetriebe Bordesholm für die Sportvereine
für 1250 Euro pro Monat gemietet. Der Vertrag endet im September 2008.
Offen ist auch, wie die Gemeinde Brügge „entschädigt“ werden soll. Die
Kommune hatte, wie berichtet, 1998 ein 3,5 Hektar großes Grundstück für
die Sporthalle an der Kreisstraße 15 in Richtung Reesdorf für damals
400000 DM (heute etwa 204500 Euro) gekauft.
Die
im September 2003 eingeweihte Übergangshalle auf dem Gelände des TSV
Bordesholm am Möhlenkamp könnte zu einer Dauerlösung werden. Foto Scheer |