Kieler Nachrichten 11.03.05
Christel Schrimpf: Zwölf Jahre pünktlich die Miete gezahlt Familie möchte im Lehrerwohnhaus bleiben – Verband braucht die Räume Bordesholm – „Peinlich“ findet Christel Schrimpf die Räumungsklage, die der Schulverband gegen sie anstrengt. „Das sieht aus, als hätten wir Mietrückstände oder würden die Wohnung verkommen lassen. Dabei bezahlen wir seit zwölf Jahren jeden Monat pünktlich die Miete“, meinte die 55-jährige Bordesholmerin gestern. Erfolgschancen gibt Christel Schrimpf dem Verfahren, mit dem sie und ihre Familie, wie berichtet, zum Auszug aus der Erdgeschosswohnung im ehemaligen Lehrerwohnhaus an der Schulstraße bewegt werden sollen, nicht. Und sie kann nicht nachvollziehen, dass der Schulverband die 112-Quadratmer-Wohnung für zusätzliche Klassenräume benötigt: „Bei den Kindergärten gibt es jetzt schon weniger Anmeldungen, und das wird auch auf die Realschule durchschlagen“, meinte Frau Schrimpf. Zudem habe sich die Familie mit zwei zehnjährigen, behinderten Pflegekindern um eine andere Wohnung bemüht – bisher ohne Erfolg. „Es ist sehr schwierig, für uns das Richtige zu finden. Und die vom Schulverband angebotenen Ersatzwohnungen sind eine Frechheit: Die Räume liegen unter dem Dach, und in einer Wohnung war es schimmelig“, sagte sie. Zudem hätte der Schulverband im Laufe der Auseinandersetzung, in der sie mittlerweile vom Mieterverein vertreten wird, keinerlei Gespräche mit ihrer Familie geführt. Der Schulverbandsvorsteher Uwe Bräse widersprach dieser Darstellung: „Wir haben mehrere Gesprächstermine angeboten, die aber nicht zu Stande gekommen sind“, erklärte Bräse. Weiterhin wies der Verbandsvorsteher auf die Schülerzahlen hin, die auch in den kommenden Jahren auf hohem Niveau bleiben. „Gerade die Realschule weist eine steigende Tendenz auf. Und wir brauchen die Räume, nicht umsonst hat der Kreis das Raumprogramm für die Realschule genehmigt – und dazu gehört auch die ehemalige Lehrerwohnung“. ti |