Weg frei gemacht für fünf Euro

Kreistag beschließt Elternbeteiligung bei Schülerbeförderung – Claus Ehlers verabschiedet

Rendsburg – Der Kreistag Rendsburg-Eckernförde hat gestern Abend den Einstieg in die Elternbeteiligung bei der Schülerbefördern beschlossen. Ab August werden 5 Euro pro Schülerkarte fällig.

Von Hans-Jürgen Jensen

Seinen letzten Auftritt hatte gestern der Kreistagsabgeordnete Claus Ehlers. Der 61 Jahre alte CDU-Politiker hat dem Kreistag seit 1974 angehört und sich als Sprecher des ländlichen Raums verstanden. Schließlich ist er auch beim Bauernverband Vizepräsident auf Landesebene und Vorsitzender auf Kreisebene. Der Landtagsabgeordnete will sich nun auf seine Arbeit im Kieler Parlament konzentrieren. „Ich hab’ so manch einem auf die Füße getreten, das tut mir Leid“, sagte der Emkendorfer zum Abschied. Er gehe ohne Wehmut, „das ist ein Zeitabschnitt gewesen, und den lassen wir jetzt hinter uns“. Kreispräsident Lutz Clefsen: „Du wirst uns fehlen mit Deinen Zwischenrufen, die immer treffend waren und manchen getroffen haben.“

Seit Monaten haben die Politiker über den Einstieg in die Elternbeteiligung bei der Schülerbeförderung diskutiert. Dass sie jetzt kommt, ist keine Überraschung mehr. Im Gegenzug für die 5 Euro dürfen die Mädchen und Jungen künftig ihre Schülerkarte auch in der Freizeit nutzen – kreisweit und bis zu den zentralen Busbahnhöfen in den Innenstädten von Kiel und Neumünster. Der Kreis rechnet mit jährlichen Einsparungen von 336 000 Euro. Als Ausgleich für die Mehrfahrten zahlt er an die Busunternehmen bis zu 150 000 Euro, die ihrerseits drei Jahre lang Personalkostensteigerungen nicht weiter geben wollen. „Wichtig war das Erzielen von Einnahmen, es gibt keine Alternativen“, meinte der CDU-Abgeordnete Hans-Jürgen Schröder aus Alt Duvenstedt. Die neue Schülerkarte schaffe Umweltbewusstsein und führe zur Schonung Umwelt, sagte Gudrun Rempe, Grünen-Abgeordnete aus Kronshagen. Der Spareffekt sei zu gering, das System noch nicht ausgegoren, lehnte Detlef Ufert aus Melsdorf für die SPD das Konzept ab und forderte ein Jahr Bedenkzeit.

Der Emkendorfer Claus Ehlers hat sich gestern nach 31 Jahren aus dem Kreistag verabschiedet. Foto Jensen