Kieler Nachrichten 18.08.05
Schul-Neubau passt gut zur Umgebung Schlüssel für den neuen Trakt der Realschule übergeben Bordesholm – Blau-grau schimmerte die Außenfassade des gestern am späten Nachmittag eingeweihten Neubautraktes der Hans-Brüggemann-Realschule im Sonnenlicht. „Gut gelungen“ findet Schulverbandsvorsteher Uwe Bräse die Optik des auf acht Betonpfeilern stehenden Anbaus. Das hob er während der Einweihungsfeier vor rund 50 Gästen deutlich hervor. Mit rockigen Klängen sorgten Schulband und -chor für Abwechslung zwischen den Reden. Für die Planung und Betreuung des Neubaus war das Büro von Ralf Dieter Ladwig verantwortlich. Wie berichtet wurde sein Entwurf vor genau 15 Monaten im Mai 2004 bei einem Wettbewerb von einer Jury aus Eltern, Lehrern und Vertretern des Schulverbands ausgewählt. Das der 441 000 Euro teure Bau wegen seines Aussehens bereits die Bezeichnung „Zigarrenkiste“ bekommen hat, stört Schulverbandschef Uwe Bräse nicht. „Es handelt sich um einen einfachen, zweckmäßigen und wirtschaftlichen Bau, der auch natürlich den Zeitgeist widerspiegeln soll“, so Bräse. Außerdem, so machte er deutlich, „wo hat man sonst einen überdachten Pausenhof, auf dem Schach auch bei Regen gespielt werden kann“. Dass sich der Neubau von der Architektur des Bestehenden absetze, passe gut zur Umgebung, wo beispielsweise Gebäude von 1922, 1964, die im vergangenen Jahrzehnt gebaute Mehrzweckhalle und andere neu gebaute Klassenzimmer ein vielfältiges Bild lieferten. Schulleiter Ernst-Peter Müller dankte im Namen der Schüler, Eltern und Lehrer dafür, dass der Neubau realisiert werden konnte. Außerdem entschuldigte er sich beim Architekten, dass er den Begriff „Zigarrenkiste auf Stelzen“ kreiert habe. „Heute bin ich von allem überzeugt. Altes ist mit Modernem gut verbunden.“ Kreispräsident Lutz Clefsen sprach angesichts der Einweihung von einem „guten Tag für Bordesholm“. Der Neubau hat zwei Klassenzimmer mit jeweils 56 Quadratmetern und deren Nebenräume mit jeweils 23 Quadratmetern. Zu den Gesamtkosten in Höhe von 441 000 Euro sind Förderungen von 90 000 Euro vom Land und 80 000 Euro vom Kreis zugesagt. Bei der Einweihungsfeier war gestern ein Sparschwein aufgestellt: Darin wurden Spenden für die Schulhofgestaltung gesammelt. Die soll laut Bräse in diesem Jahr auch noch starten. Die erste Spende übergab Architekt Ralf Dieter Ladwig an Müller: 1000 Euro, die von den am Bau beteiligten Firmen stammen. fs
Ralf Dieter Ladwig (links) übergibt Schulleiter Ernst-Peter Müller symbolisch die Schlüssel für den Neubau. Fotos Scheer |