Kieler Nachrichten 29.04.05

„Kalif Storch“ maßgeschneidert

Wattenbek – Eine ungewöhnliche Theaterversion des Märchens „Kalif Storch“ erlebten die Schüler der Wattenbeker Grundschule in der Turnhalle am Donnerstagvormittag: Die zehn Jungen und Mädchen aus der Klasse 4b schlüpften in der Geschichte um die Verwandlung von Kalif und Großwesir in Störche gleich in mehrere Rollen – und die wurden auf die Fähigkeiten und Bedürfnisse der Kids zugeschneidert.

Verantwortlich dafür zeichnet Anette Kohler: Die Heilpädagogin arbeitete mit den Viertklässlern, unter denen auch zwei Förderschüler sind, fast ein halbes Jahr im Rahmen einer Theater-AG an dem Märchenstück. Das Werk von Wilhelm Hauff hat die Brügger Regisseurin umgeschrieben – in Zusammenarbeit mit den Nachwuchsschauspielern.

„Die Kinder haben sich dem Stück erst mit eigenen Worten angenähert, dann kristallisierten sich nach und nach die einzelnen Rollen aus“, erzählte Anette Kohler.

Ein Mal pro Woche übten die Kinder ihre Rollen als Erzähler, Zauberer oder Schriftgelehrter, dazu sorgte die 34-jährige Brüggerin mit Sprachübungen für die Wortsicherheit und arbeitete mit den Schülern an Bewegung sowie Körperausdruck. „Es war toll zu sehen, wie sich im Laufe der Zeit bestimmte Talente für diese oder jene Rolle herausgebildet haben“, bilanzierte die Heilpädagogin.

Nach der rund halbstündigen Aufführung, in denen auch die Requisiten und Kostüme für das passende orientalische Ambiente sorgten, gab es nicht nur vom Publikum jede Menge Beifall. „Diese Theaterarbeit bringt für unsere Kinder sehr viel. Es fördert auch den sozialen Umgang miteinander und stärkt das Selbstbewusstsein“, betonte Schulleiterin Liberté Büssow. ti

• Das Theaterstück Kalif Storch wird auch am heutigen Freitag aufgeführt: Der Vorhang in der Grundschul-Turnhalle hebt sich für zwei öffentliche Vorstellungen um 15 Uhr sowie um 17 Uhr.

   

Ob Zauberer, Kumpan, Großwesir, Eule oder verwandelter Storch: Jede Menge Beifall gab es für die Viertklässler (v.l.) Marvin Schramm, Marcel Gottschalk, Lukas Schmidt, Leon und Lilly Ruf sowie Leon Friedrich.

Foto Tietgen