Kieler Nachrichten 03.09.04
In Frankreich sind die Lehrer strenger Austauschschüler aus Savigny finden einige Unterschiede zur Hans-Brüggemnn-Realschule Bordesholm – Die Schule ist hier mittags schon zu Ende, die Lehrer sind nicht so streng, und die Schüler können ohne Kontrolle das Schulgelände betreten und wieder verlassen: Für Marie, Baptiste und ihre 16 Mitschüler aus Savigny bei Paris sind die Unterschiede zwischen ihrem heimatlichen College Paul Bert und der Hans-Brüggemann-Schule doch beträchtlich. Denn die Austauschschüler aus Frankreich, die mit ihren Lehrerinnen Michelle Alexandre und Nicole Surkopf in dieser Woche in der Bordesholmer Realschule zu Gast sind, können ihre Hefte und Bücher in ihrer Schule erst um 17 Uhr zusammen packen. Zudem müssen die Neuntklässler vor dem Eingang ihrer Schule auf den Klingelknopf drücken, um vom Schulportier eingelassen zu werden. Die kürzeren Schulzeiten und den größeren Freiheitsraum an der Bordesholmer Realschule wollen die französischen Jugendlichen aber nicht überbewerten. „Schule bleibt doch Schule, egal ob bei uns oder bei Euch“, meint Marie. Die Schüler aus dem College Paul Bert, das mit der Hans-Brüg gemann-Schule seit 1986 mit regelmäßigen Austauschprogrammen verbunden ist, haben mit ihren Bordesholmer Kameraden auch schon erste Kontakte geknüpft. „Die Jugendlichen haben seit drei Jahren Deutsch als erste Fremdsprache. Und wo das nicht ausreicht, helfen englische und französischen Brocken weiter“, erklärte die Französischlehrerin Gabriele Lange-Fuchs, die mit ihrer Kollegin Elke Walther seit vielen Jahren die Gastschüler aus Savigny betreut. Der frühe Schulschluss lässt viel Raum für Ausflüge: Die Betreuerinnen der Realschule und ihre französischen Lehrerkolleginnen besuchten mit den College-Eleven bereits Lübeck und die Westküste, gestern Nachmittag stand ein Picknick auf der Bordesholmer Vogelwiese auf dem Programm. Marie und ihre Mitschüler, die bis Sonnabend bei Gasteltern im Ort untergebracht sind, finden Bordesholm gut. Allerdings ist ihnen aufgefallen, dass ihre Gastgeber wie die hiesigen Mitschüler anscheinend keine festen Essenszeiten haben. „Die Leute hier nehmen irgendwie den ganzen Tag über etwas zu sich. Gemeinsame Mahlzeiten sind hier wohl nicht so verbreitet“, erklären die Schüler einhellig. ti
Die französischen Gastschüler freuen sich über die kürzeren Schulzeiten in Bordesholm – und nutzen die Nachmittage mit den Lehrerinnen Gabriele Lange-Fuchs, Elke Walther, Nicole Surkopf und Michelle Alexandre (hinten v. li.) für gemeinsame Ausflüge. Foto Tietgen |