Der
Eisbär wartet schon
Entscheidung
des Eiszeitvereins wird in Neumünster begrüßt
Bordesholm/Neumünster
– Schon im Herbst 2005 könnte das Schleswig-Holsteinische
Eiszeitmuseum Bordesholm verlassen. Gerd Kühl, Vorsitzender der Neumünsteraner
Tiergartenvereinigung, hält diesen Termin für einen Umzug zum
Tierpark für machbar. Die Mitglieder des Museumsvereins hatten, wie
berichtet, ein klares Votum für den Standort in Neumünster
abgegeben.
Von
Frank Scheer
„Der
Trägerverein muss nun eine Prioritätenliste mit Wünschen und
Vorgaben formulieren“, sagte Kühl gestern auf Anfrage. „Soweit
liegen wir aber nicht auseinander. Grundlage der bereits seit Januar
geführten Gespräche war, dass die Vereinigung als Träger des
Tierparks ein 1000 Quadratmeter großes Gebäude baut und davon 750
Quadratmeter an den Eiszeitverein vermietet. Als Finanzierungsvolumen
waren 650 000 Euro im Gespräch.
Als ein
„touristisches Juwel“ betitelte Kühl das sich abzeichnende
Nebeneinander beider Einrichtungen, und in Neumünster sollten alle
froh über die Wahl sein. Er werde jetzt Gespräche mit Sponsoren
aufnehmen. Kühl appellierte aber auch an Verwaltung und Politik, über
Zuschüsse nachzudenken. Eine 50-prozentige Förderung aus EU-Mitteln,
wie sie Bordesholm zugesagt worden war, wird es für die Stadt nicht
geben.
Stadtrat Hansheinrich Arens betonte, dass er erfreut über die
Entwicklung sei. Bereits vor vier Jahren, als es um den Auszug aus
Stolpe gegangen sei, habe er den Standort am Tierpark begrüßt.
Bordesholms
Verwaltungschef Norbert Baschke wies die scharfe
Kritik von Vereinsmitgliedern an der Resolution von Gemeinde und Amt
– von Lachnummer war unter anderem die Rede – zurück. „Wir hätten
den Ausbau des Gewölbekellers begrüßt. Man wollte aber mehr Zusagen
als wir machen konnten“, so Baschke.
Er wolle kein Öl mehr ins Feuer gießen, aber die Wahl habe bereits länger
festgestanden. Der Gemeinde habe weder ein Antrag für den Ausbau
vorgelegen, noch seien Vertreter der Gemeinde oder des Amts zur
Jahresversammlung eingeladen gewesen.
Heinrich Lembrecht, Leitender Verwaltungsbeamter Bordesholm-Land,
meinte: „Eine Aussage zur Trägerschaft wäre erfolgt, wenn die Wahl
auf Bordesholm gefallen wäre.“ Mit Bedauern müsste man nun die
Entscheidung akzeptieren.
Ob
sie sich vertragen werden: Das Mammut des Eiszeit-Museums könnte
bereits im Herbst 2005 zu den Eisbären in den Tierpark Neumünster
umziehen. Foto [M] Dröge