Kieler Nachrichten 28.09.06

Mais zur Anfütterung

Silage wird für Startphase des geplanten Biomasse-Kraftwerk benötigt

Von Sven Tietgen

Brügge – An der Kreisstraße 15 entsteht eine besondere Silage: Der frisch geerntete und gehäckselte Mais, der seit Dienstag auf die Fläche nahe der L49 gefahren wird, ist für das geplante Biomasse-Kraftwerk gedacht – zur „Anfütterung“ in der Startphase.

Bis gestern Abend rollten fast ununterbrochen die Trecker eines Lohnunternehmers samt ihrer randvollen Anhänger zum Silageplatz. Auf den langsam wachsenden Berg kippten die Landmaschinen speziell gehäckselten Mais ab. Nur vier bis sechs Millimeter messen die Pflanzenstücke, die anschließend von einem mächtigen 14-Tonnen-Schlepper überrollt und so verdichtet werden. „Der Schlepper drückt so die Luft raus“, erklärte Gerd Stoltenberg, Geschäftsführer des Biomasse-Kraftwerks Bordesholmer Land. Die Silage entsteht auf einer Fläche der Gemeinde Brügge – in direkter Nachbarschaft zu dem Areal, auf dem die Anlage zur Erzeugung von Strom und Gas entstehen soll. Im Laufe des heutigen Tages wollen die Betreiber das Häckselgut von 66 Hektar Anbaufläche angefahren haben, anschließend wird die Silage mit zwei Folienschichten luftdicht verschlossen. Die Masse – insgesamt rund 2500 Tonnen – ist als Startmaterial für die Anlage gedacht, die im Laufe des kommenden Jahres errichtet werden soll. Für das Projekt hat die Gemeinde Brügge einen vorhaben bezogenen Bebauungsplan aufgestellt, dessen Entwurf in der heutigen Sitzung der Gemeindevertretung (19.30 Uhr, Stoltenbergs Gasthof) beraten werden soll.

Die Betreibergesellschaft hat mittlerweile auch Verträge mit Landwirten aus der Region in der Tasche, die den Mais für das Kraftwerk liefern werden. „Auf dieser Seite ist jetzt alles in trockenen Tüchern“, sagte Stoltenberg.

Zurzeit entsteht an der Kreisstraße 15 aus speziell gehäckseltem Mais eine Silage, die für das geplante Biomasse-Kraftwerk verwendet werden soll. Foto ti