Kieler Nachrichten 17.10.06

Hütten und SWE sorgen für Paukenschläge

 

Olympia II und Wift enttäuschen in der Bezirksliga der Frauen

Raisdorf/Wattenbek – Heißer Handball-Herbst in der Frauen-Bezirksliga. Am letzten Spieltag vor Ferien fielen viele Favoriten auf dem Hallen-Parkett wie das Laub von den Bäumen.

HSG Holstein II – Raisdorfer TSV 26:22 (13:9)
Perfekte Handball-Harmonie bei Holstein. Linksaußen Sylke Hansen meldet sich nach zweimaliger Babypause immer erfolgreicher zurück und passend zur Hochzeit von Melanie Bernecker am Sonntag ließen ihre Mannschaftskameradinnen auch ohne die etatmäßige Torjägerin mit zwei Punkten als Präsent die Glocken auf dem Parkett läuten. „Das war für alle ein toller Tag“, frohlockte HSGTrainer Andre Böhrensen. Gegen den wurfgewaltigen Rückraum mit Maike Sell, Grit Kretzschmar, Ines Böhrensen sowie Imke Wefer blieben die Raisdorferinnen chancenlos.

SV Hüttener Berge – SG Wift 21:16 (10:10)
Nach ausgeglichener erster Halbzeit war von den Wittorferinnen fortan, ohne die am Wurfarm verletzte Ex-Nationalspielerin Katja Dürkop herzlich wenig zu sehen. „Ich bin einfach nur sprachlos. Wie schon in der Vorwoche fehlte die Einstellung“, befand SGTrainer Harald Feindt. Kreisläuferin Julia Karpowski, Spielmacherin Anette Hansen und Torjägerin Tanja Thede ließen sich als auffälligste Ascheffelerinnen nicht zweimal bitten. „Eine starke Leistungssteigerung zum völlig verdienten Sieg“, sagte SVHBetreuer Jörg Harder.

Preetzer TSV – HSG Hamdorf 25:21 (14:7)
Der Oberliga-Absteiger wartet als Tabellenvorletzter auch nach dem Trainerwechsel weiterhin vergeblich auf ein erstes Erfolgserlebnis. „Es war wenigstens ein bisschen besser als zuletzt. Langsam kommt wieder Land in Sicht“, berichtete HSG-Spielerin Kirsten Löbzien. Das Kommando auf dem Parkett übernahmen allerdings eindeutig die Preetzerinnen. Schon zur Pause war durch Raijka Repenning, die ein Riesenspiel machte, mehr als eine Vorentscheidung gefallen.

Olympia Neumünster II – SWE 14:15 (8:8)
„Magerkost vom Feinsten“, nörgelte Olympias Trainer Thorsten Möller. In der Tat fand bei den Neumünsteranerinnen niemand auch nur annähernd zur Normalform. Die Kielerinnen nutzten die Gunst der Stunde. Natalie Westphal verwandelte den finalen Siebenmeter zum Sensationssieg für den Neuling beim gestürzten Spitzenreiter. „Wir haben immer an unsere Chance geglaubt“, resümierte SWE-Trainer Sven Sörensen stolz.

TSV Wattenbek – HSG Fockbek 21:20 (12:10)
Was der Zittersieg im Verfolgerduell für Wattenbek als neuer Tabellenführer wirklich wert ist, wird sich wohl erst in einigen Wochen zeigen. Fockbek legte nach umstrittenen Entscheidungen am Zeitnehmertisch mit der „Grünen Karte“ in der hektischen Schlussphase nun auch Einspruch gegen die Wertung am „Grünen Tisch“ ein. Rein sportlich machten es die Wattenbekerinnen zuvor unnötig spannend. Erst eine kurze Deckung der HSG gegen die überragenden Annika Mordhorst und Kristina Rademacher brachte die Truppe von Andreas Juhra fast noch aus dem Konzept: „Wir haben uns in der Halbzeit geschworen, uns den Sieg nicht mehr aus der Hand nehmen zu lassen.“ Fockbeks Spielmacherin Annika Scheller schied mit einer Daumenverletzung aus. Das Tor ihrer Schwester Dorthe in der strittigen Szene zählte nicht. Der finale Treffer von Lone kam einen Tick zu spät. „Echt bitter. Meiner Meinung nach lag ein klarer Regelverstoß vor. Wir werden das jetzt in Ruhe während der Herbstpause prüfen lassen“, so HSG-Coach Reiner Heldt.rok

Kristina Rademacher (Archivbild) war maßgeblich am Wattenbeker Erfolg gegen die HSG Fockbek beteiligt. Foto Stark