Kieler Nachrichten 10.11.06

Im Preisvergleich sehen die VBB gut aus

Gas wird teurer – Geschäftsführer Frank Günther: „Vielleicht ist zum April aber wieder eine Preissenkung drin“

Von Frank Scheer
 

Bordesholm – Die nächste Gas-Preisrunde: Nach Erhöhungen im April (um 0,15 Cent je Kilowattstunde) und Oktober (0,208 Cent) werden die Versorgungsbetriebe Bordesholm den Erdgaspreis zum 1. Januar 2007 erneut erhöhen. Geschäftsführer Frank Günther bestätigte auf Anfrage unserer Zeitung, dass der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am Mittwoch einer Erhöhung um 0,135 Cent (ohne Mehrwertsteuer) zugestimmt habe.

Für ein Einfamilienhaus mit einem Normalverbrauch zwischen 20 000 und 25 000 Kilowattstunden bedeutet diese erneute Erhöhung Mehrkosten von jährlich 27 bis 33,75 Euro.

Angesichts des deutlich gesunkenen Ölpreises in den vergangenen drei Monaten deutet sich aber eine Entspannung an der Preisfront an. Günther betonte vorsichtig: „Vielleicht ist zum 1. April nach langer Zeit wieder eine Preissenkung drin.“ Der Geschäftsführer des kommunalen Versorgers versprach, dass man auch zukünftig ein niedriges Gebührenniveau halten wolle. Nicht ohne Stolz verwies der Geschäftsführer auf einen unabhängigen Preisvergleich unter w w w. v e r i v o x . d e im Internet, wo die Versorgungsbetriebe für ihre Region immer unter den ersten zehn günstigsten Anbietern sowohl beim Erdgas als auch beim der Elektrizität liegen. Versorgungsanfragen von Kunden aus anderen Gebieten lägen vor.

Beim Strompreis müssen die 4300 Kunden zum Jahreswechsel nicht mit einer Preiserhöhung rechnen. Zuletzt hatte das Unternehmen zum 1. Januar 2006 0,8 Cent (ohne Mehrwertsteuer) draufgesattelt. Allerdings kommt auf alle Preise die um drei Prozentpunkte höhere Mehrwertsteuer drauf.

Günther machte aber deutlich, dass das Unternehmen beim Einkauf des Stroms im kommenden Jahr mit Mehrkosten von ein bis 1,2 Cent je Kilowattstunde rechnet. „Politisch ist aber eine Erhöhung nicht durchsetzbar, auch nach dem festgeschriebenen Termin 30. Juni nicht“, sagte Günther. Auch die Versorgungsbetriebe butterten dazu, und das Ganze ginge letztlich erheblich zu Lasten der Margen und somit an die Substanz der Unternehmen. Und die Konsequenz sei, dass die Gemeinde Bordesholm, die zu 100 Prozent Eigentümer des Unternehmens ist, mit einer geringeren Gewinnausschüttung, wie es auch schon in diesem Jahr der Fall gewesen ist, rechnen müsse. „Ein Cent Mehrkosten je Kilowattstunde machen sich bei rund 20 Millionen Kilowattstunden, die pro Jahr an die Verbraucher geliefert, werden, mit einer Summe von 200 000 Euro deutlich bemerkbar.“