Kieler Nachrichten 04.11.06

Wie man die Kunst im Ort behalten könnte
 

Viele Vorschläge bei Diskussion über Verbleib der Agenda 21-Objekte

Von Frank Scheer

Bordesholm – Rund 25 000 Euro sind notwendig, damit die Agenda 21-Kunst, wie die Omega-Skulptur (Bücherei), der Prophet (Bahnhof), Gedankenturm (Christuskirche) oder die Ackerknolle (Bioland), in Bordesholm öffentlich zu sehen bleiben. Die Agenda 21-Verantwortlichen, Künstler und Interessierte diskutierten am Donnerstagabend im Huus an’n Markt über Finanzierungsmöglichkeiten – und etliche Vorschläge wurden gemacht.

Eine klare Aussage kam von der CDU-Fraktion. Deren Vorsitzender Jörg-Roger Peters sagte: „In der Fraktion sind wir der Ansicht, dass der Omega-Stein als wesentliches Projekt zu sehen ist. Wir können uns vorstellen, das die Gemeinde ein Viertel des Kaufpreises trägt.“ 17 000 Euro soll das Werk nach den Vorstellungen seines Machers Ingo Warnke aus Kirchbarkau kosten. Der Künstler bat darum, in der nächsten Zeit eine Entscheidung zu treffen. „Im Mai lief die vereinbarte dreijährige Stellzeit ab“, sagte er. Dass sein Werk viel Anklang finde, freue ihn natürlich. Er wies aber auch darauf hin, dass er mit Kunst seinen Lebensunterhalt bestreite. Im zuständigen Kulturausschuss, der am 14. November ab 18.30 Uhr in der Bücherei tagen wird, soll das Thema diskutiert werden.

Viele weitere Vorschläge wurden zusammengetragen, die jetzt auf eine mögliche Realisierung hin überprüft werden. Dazu zählt beispielsweise eine öffentliche Spendenaktion, bei der die Namen der Spender auf einer Tafel in einem öffentlichen Gebäude gezeigt werden könnten. „Ich bin mir sicher, dass es etliche Bürger gibt, die zu einer Spende bereit sind“, so Christine Hankel. Einen Bücherflohmarkt schlug Brigitte Roßmann-Heyse von der Bücherei vor. Klaus Müller ist sich sicher, dass ein Fotokalender 2007 mit Agenda 21-Kunstprojekten viele Liebhaber in Bordesholm finden würde. Ob diese Idee angesichts des Jahreswechsels in knapp zwei Monaten noch umgesetzt werden kann, ist offen. Außerdem verständigte man sich darauf, dass unter Federführung des Vorstands des Kultur- und Verschönerungsvereins Großsponsoren angesprochen werden sollen.

Götz Stoffregen vom Handwerks- und Gewerbeverein schlug vor, dass für viele der 21 Objekte Paten im Ort gesucht werden sollten, um so die Bevölkerung mit einzubinden. Die Idee kam an. Für das Projekt „Menschen in Bewegung“ gegenüber der Tankstelle könnte man vielleicht ein Schulprojekt anschieben, bei dem die rostigen Figuren wieder Farbe bekommen könnten.

Dietrich Ladwig schob ferner eine Debatte über den Standort der „Waage der Gerechtigkeit“ an. Man sollte einen neuen suchen. Auch Carola Ketelhodt sagte: „Dadurch, das der Verteilerkasten der Gemeindewerke dort auch installiert wurde, ist das Kunstwerk kein Blickfang mehr.“

Könnte mal ein bisschen Farbe ab: Das Projekt „Menschen in Bewegung an der Bahnhofstraße/Holstenstraße in Bordesholm. Foto fs