Kieler Nachrichten 04.11.06

„Die Action fehlte“ – aber sonst war Vieles für die Schüler faszinierend

Von Christina Köhn

Bordesholm – Die Schüler hätten viele Fragen, und die würden sich vor allen Dingen um die Arbeitszeiten drehen, erzählt Doreen Kielblock, Auszubildende im Hotel Carstens in Bordesholm. Am Stand ihres Ausbildungsbetriebes im Foyer der Verwaltungsschule herrschte gestern immer reger Betrieb. Die Zuschauer waren fasziniert, wie sie aus Tomatenschalen Rosetten schnitt. So schwer sei das gar nicht, und so haben es viele einmal selbst versucht. Anschließend erklärte ihnen die Angestellte Katja Hoffmann-Carstens die richtige Anordnung von Geschirr, Gläsern und Besteck. Dabei versuchten sich einige Schüler auch gleich im richtigen Falten einer Serviette.

Vielen Ausstellern war es wichtig, die Auszubildenden mitzubringen, um gleich den richtigen Draht zu den Schülern herzustellen. Die Achtklässler der Lindenschule Bordesholm hatten sich auf diese Messe intensiv im Unterricht vorbereitet. „Wir haben Fragebögen entworfen, die die Schüler jetzt für einen ausgewählten Beruf ausfüllen sollen“, erklärte die Lehrerin Tanja Rieck. Sie lege Wert darauf, dass ihre Schüler sich selber um einen Praktikums- oder Ausbildungsplatz kümmerten. Die Schüler sollten lernen, wie sie sich auf die Ausbildung vorbereiten und welche Anforderungen sie mitbringen müssen.

Leider waren nicht alle Betriebe, die angekündigt warde, gekommen. Bei einigen Schülern fehlte zudem das Interesse für andere Berufe, und die Veranstaltung wurde für sie schnell langweilig. Das kritisierte auch Tanja Rieck: „Die Action für die Schüler fehlt.“ Urteil einer Schülerin: „Ich habe mich sehr auf die Floristin gefreut, und nun ist die gar nicht gekommen. Schade.“ Die 13-Jährigen Finn Nielsen und Florian Kahmann fanden die Messe doch sehr schön, wenn auch etwas warm und sehr laut. Finn hatte auch einen Erfolg zu verbuchen. Er darf sein nächstes Schulpraktikum bei PCC Folia Concept machen und vielleicht wird daraus danach ein Ausbildungsplatz. „Die Noten passen jedenfalls“, fügte Finn hinzu. Florian hat seinen Wunsch schon direkt vor Augen: Maler und Lackierer. Er hat sein einwöchiges Schulpraktikum und die Herbstferien genutzt, um den Einblick in einen Malereibetrieb zu bekommen. „Dort einen Ausbildungsplatz“, wünscht er sich nun.

Praktikantin Christina Köhn (rechts) schaute sich für die KN die Ausbildungsmesse an: Die Auszubildende Doreen Kielbock erklärt im Beisein von Katja Hoffmann-Carstens das Schneiden einer Tomatenrosette. Foto fs