Kieler Nachrichten 23.05.06

TSV Wattenbek stürzte den Spitzenreiter

Handball-Aufstiegsrunde zur Oberliga: Holtenauer 25:30 beim TSV Lindewitt

Wattenbek – Die Bezirksliga-Handballerinnen des TSV Wattenbek haben ihre Chance auf den Aufstieg in die Frauen-Oberliga mit dem 19:18-Erfolg über den gestürzten Spitzenreiter SG Flensburg/ Handewitt gewahrt. Wertvolle Schützenhilfe leistete am vierten Spieltag in der Staffel B zudem Schlusslicht HSG Fockbek/Nübbel mit dem Teilerfolg gegen den Tabellenzweiten ATSV Stockelsdorf. Trotz der Niederlage beim TSV Lindewitt hat der drittplatzierte TuS Holtenau in der Gruppe A immer noch alle Chancen auf den Aufstieg.

TSV Lindewitt – TuS Holtenau 30:25
Auf Grund personeller Probleme mangelt es dem Meister aus Holtenau zurzeit an Durchschlagskraft aus dem Rückraum. Die beiden etatmäßigen Kreisläuferinnen Silvia Hedtstück sowie Verena Niebuhr vermochten dieses Manko bis zum 25:26 zu kompensieren. Dafür wehrten jedoch die sonst so zuverlässigen Kieler Keeperinnen Sabrina Beyer und Heike Meier kaum einen Ball ab. Auch der Versuch, über die Flügel Druck zu entfachen, gelang nicht. „Wir mussten das Risiko nach dem Rückstand erhöhen und wurden dafür mit Tempogegenstößen bestraft. Obwohl alle bis zum Schluss gekämpft haben, reichte es nicht“, sagte TuS-Torwarttrainer Joachim Pohl.

TSV Wattenbek – Flensburg/Handewitt 19:18
Eigentlich sahen eher die Flensburgerinnen bei der 17:13-Führung in der 50. Minute schon wie der sichere Sieger aus. Angefeuert von fast 200 Fans bekam Wattenbek allerdings die zweite Luft und drehte den Spieß noch um. Zudem hielt Torhüterin Ulla Bielefeld grandios und brachte die Nordlichter zur Verzweiflung. Die beiden Deckungsreihen dominierten, doch neben den kreativen Offensivkräften Christina Gabriel und Annika Mordhorst durfte sich Mirja Schulz als Matchwinnerin feiern lassen. Bei der 22:23-Hinspielniederlage scheiterte die 19-Jährige in letzter Sekunde mit einem Siebenmeter. Trotzdem übernahm der talentierte Teenager erneut die Verantwortung und vollstreckte den finalen Strafwurf nervenstark. „Die Moral ist schon oberligareif und der Kampfgeist meiner gesamten Mannschaft einfach klasse“, sagte TSV-Trainer Andreas Juhra.

HSG Fockbek/Nübbel – ATSV Stockelsdorf 27:27
Die jungen Fockbekerinnen ließen sich von hart zur Sache gehenden Stockelsdorferinnen nicht den Schneid abkaufen, sondern nutzten die zahlreichen Zeitstrafen gegen den ATSV, um die Partie durch ein gutes Überzahlspiel offen zu halten. Verdienter Lohn für einen couragierten Auftritt war der späte Ausgleich. Die A-Jugendliche Lone Kurbjuhn krönte ihre tolle Tagesform 20 Sekunden vor dem Abpfiff mit dem neunten Treffer zum letztlich gerechten Remis. „Die bisher beste Leistung während der Oberliga-Qualifikation. Schade, dass es nicht mit dem ersten Sieg geklappt hat, aber unserer jungen Garde gehört ganz gewiss die Zukunft“, resümierte HSG-Interimscoach Michael Näwe. rok