Kieler Nachrichten 13.05.06

Grünes Licht für Biomasse-Kraftwerk

Brügger Gemeindevertreter einig: Entsprechender B-Plan wird aufgestellt

Brügge – Der Startschuss für das geplante Biomasse-Kraftwerk in Brügge an der Kreisstraße 15 und nahe der Landesstraße 49 ist gefallen: Einstimmig votierten die Gemeindevertreter während ihrer Sitzung am Donnerstag für die Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplanes. Im Sommer 2007 soll die Biogasanlage in Betrieb gehen.

Vor nur einem Zuhörer stimmten alle Gemeindevertreter auch für eine Änderung des Flächennutzungsplanes. Damit wird das rund 2,3 Hektar umfassende Areal zu einer gewerblichen Fläche – und ein 6300 Quadratmeter großes Teilstück könnte bereits in diesem Herbst bebaut werden. Denn das von Landwirten aus der Region gegründete Unternehmen „Biomassekraftwerk Bordesholmer Land GmbH“ hofft nach Angaben ihres Geschäftsführers Gerd Stoltenberg, dort die Silo-Fläche für den Rohstoff Mais anlegen zu können.

„Es wäre schön, wenn wir bereits die diesjährige Ernte auf der Fläche lagern könnten“, erklärte Stoltenberg. Im Frühjahr soll der eigentliche Kraftwerkskomplex gebaut werden – in Gestalt von vier Fermentier- und Nachgärtürmen von jeweils sechs Metern Höhe und 25 Metern Durchmesser. Ab Sommer 2007 soll aus den gelben Kolben dann rund ein Megawatt Strom und Wärmeenergie gewonnen werden, die über eine Fernwärmeleitung auch nach Bordesholm transportiert werden soll.

Probleme mit Geruchsoder Geräuschemissionen sehen die Brügger Gemeindevertreter nicht. „Das wird alles gutachterlich im Rahmen des Genehmigungsverfahrens geprüft“, erklärte Bürgermeister Werner Kärgel.

Einstimmigkeit herrschte in dem Gremium auch bei ihrer Zustimmung zur Zusammenlegung der Bordesholmer Amts- und Gemeindeverwaltung unter Führung eines Amtsdirektors. Alle Gemeindevertreter stimmten zudem für einen Rathausneubau im Bordesholmer Ortszentrum – obwohl es auch Kritik an dem Neubauprojekt gibt. „Ich denke, man muss die Verwaltungsstrukturreform unabhängig von einem Rathausneubau betrachten. Mir erschließt sich die Notwendigkeit noch nicht, die Mittel aus der Städtebauförderung sind kein Grund“, erklärte Marlene Plambeck (CDU).

Blumen und Präsente gab es für Dörte Westphal (CDU) und Peter Klopsch (SPD), die sich seit 20 Jahren ehrenamtlich in der Brügger Gemeindevertretung engagieren. ti

Sind seit 20 Jahren Gemeindevertreter in Brügge: Für ihr Engagement erhielten Dörte Westphal und Peter Klopsch Blumen. Foto ti