Kieler Nachrichten 04.03.06

Nachmittagsgruppe gestrichen
 

Wattenbeks Kindergarten behält ab August drei Vormittags- und eine Ganztagsgruppe

Von Sven Tietgen

Wattenbek – Ab dem 1. August soll es keine Nachmittagsgruppe mehr im Kindergarten geben: Die CDUMehrheit in der Wattenbeker Gemeindevertretung setzte sich am Donnerstag damit durch, die Unterbringung im Kindergarten an der Rosenstraße zukünftig in drei Vormittagsund einer Ganztagsgruppe zu organisieren. Fast alle SPD-Vertreter lehnten die Neuorganisation ab – sie befürchten Gruppengrößen mit bis zu 28 Kindern.

Das Nein der Wattenbeker Sozialdemokraten gründet sich auf den aktuellen Anmeldestand. Derzeit sind 92 Kinder vorgemerkt, dazu werden 19 Jungen und Mädchen aus der Gemeinde im Laufe des kommenden Kindergartenjahres drei Jahre alt – und haben dann gesetzlichen Anspruch auf einen Kindergartenplatz. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Jürgen Kühne geht von zukünftigen Gruppen mit bis zu 28 Kindern aus. „Das ist pädagogisch nicht sinnvoll und läuft unserer eigenen Satzung zuwider, die nur gut 20 Kinder pro Gruppe zulässt“, sagte Kühne.

Die CDU verwies auf das mangelnde Interesse an dem Nachmittagsangebot: Derzeit werden nur zwei Kinder ab 13 Uhr betreut, Neuanmeldungen ab dem 1. August gibt es nicht. „Wir können die Nachmittagskinder ebenso wie die Spielgruppenkinder in die Ganztagesgruppe integrieren“, erklärte Sönke Schröder (CDU). Zudem gehen die Wattenbeker Christdemokraten davon aus, dass die mögliche Gesamtzahl von 111 Anmeldungen nicht zustande kommt. „Es gibt viele Eltern, die sich noch nicht für einen Platz in Wattenbek oder einer Nachbargemeinde entschieden haben – und genauso viele werden ihre Kinder nicht direkt am Tag nach dem 3. Geburtstag in die Kita bringen“, meinte Schröder.

Sollte die Anmeldezahl wider Erwarten doch in die Höhe schnellen, will die Gemeinde kurzfristig reagieren. „Verlässliche Zahlen bekommen wir immer erst kurz vor Beginn des Kindergartenjahres, aber wie haben bisher immer Lösungen gefunden“, erklärte Bürgermeister Uwe Bräse.

Rund 100 Kinder basteln und spielen an den Vor- und Nachmittagen der Wattenbeker Kita. Uneinig sind sich SPD und CDU über die zukünftige Gruppenorganisation der gemeindeeigenen Einrichtung. Foto ti