Kieler Nachrichten 22.07.06

Krebshilfe auch in der Ukraine
 

Neumünster – Eberhardine Seelig ist Vorsitzender der neu gegründeten „Ukrainischen Kinderkrebshilfe David“. Vor drei Tagen erhielt die Neumünsteranerin, die seit 15 Jahren krebskranke Tschernobyl-Kinder zu Reha-Sommercamps nach Neumünster holt, den Bescheid, dass die „all-ukrainische diakonische Wohltätigkeitsinstitution“ registriert wurde. „Damit sind wir eine juristische Person in der Ukraine.“

Den Tipp, die Kinderkrebshilfe aufzubauen, verdankt Eberhardine Seelig dem stellvertretenden ukrainischen Gesundheitsminister. Die Organisation hat 14 Vertretungen in der Ukraine, einen sechsköpfigen deutsch-ukrainischen Vorstand und einen Aufsichtsrat. Ihr Vorteil: „Wir können Verträge in der Ukraine abschließen.“ Zudem können jetzt aus Deutschland Hilfsgüter eingeführt werden, ohne Umwege und direkt an die eigenen Leute.

Mit der Kinderkrebshilfe soll jetzt das langjährig geplante Projekt, ein Kindersanatorium in der Ukraine aufzubauen, in Angriff genommen werden. Bereits ausgegucktes Gebäude ist ein 1992 bis zum Rohbau fertig gestelltes Dorfkrankenhaus in Saworsklo bei Poltawa, 300 Kilometer von Kiew. „Dort könnten in einem Jahr rund 350 Kinder an Reha-Maßnahmen teilnehmen. Soviel, wie in Neumünster in 15 Jahren“, sagt die stellvertretende Vorsitzende Silke Schlief.

Die Baupläne von Peter Selig sind fertig, das Haus braucht jedoch ein neues Dach, neue Fenster, und einen kompletten Innenausbau. Eberhardine Seelig hat sich schon auf den Weg zu Fensterherstellern und -spendern in Deutschland und Dänemark gemacht. Peter Seelig sucht einen Bauleiter, der ihn dort zeitweise vertreten kann.

Der Odd Fellow Orden „Nord-Albingia-Loge“ aus Neumünster überreichte dem Team und den Kindern in der Fröbelschule gestern eine Spende von 500 Euro.

Weitere Spenden, auch Kinderkleidung, sind willkommen. Tel. 04321/37224. bk

Mitglieder der Odd Fellows Loge überreichten gestern eine 500-Euro-Spende für das Sommer-Reha-Camp der Tschernobyl-Kinder in Neumünster. Foto bk