Kieler Nachrichten 04.07.06

Investitionen auf dem Tiefpunkt
 

Bordesholm – Die Investitionen der 13 Umlandgemeinden im Amt Bordesholm-Land sind im vergangenen Jahr auf einem Tiefpunkt angelangt: Nur noch knapp 930000 Euro gaben die Dörfer für Bauprojekte, Straßensanierungen oder Modernisierungsmaßnahmen aus. In 2003 betrug das Investitionsvolumen im Amtsbereich noch 2,5 Millionen Euro.

Auch in der ersten Jahreshälfte 2006 bleibt die Investitionslust des Bordesholmer Umlandes auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres. Für den drastischen Rückgang an öffentlichen Aufträgen macht Heinrich Lembrecht, Leitender Beamter der Amtsverwaltung, das Land und den Bund verantwortlich. „Den Kommunen wird durch die aktuelle Finanzpolitik von oben immer mehr Geld entzogen“, sagte Lembrecht bei der Präsentation des Verwaltungsberichtes 2005 während der jüngsten Sitzung des Amtsausschusses. Das Zahlenwerk belegt zudem die negativen Folgen der ausgebliebenen Investitionen auf die örtliche Wirtschaft.

So ist die Zahl der Firmenzusammenbrüche im vergangenen Jahr deutlich um 18 auf 50 gestiegen, dazu sank erstmals die absolute Zahl an Betrieben und Geschäften: 63 Gewerbe-Abmeldungen stehen nur 54 Gewerbe-Anmeldungen gegenüber. „Die schwierige gesamtwirtschaftliche Situation zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche“, meinte der Amtsverwaltungschef auch im Hinblick auf die auf 1222 gestiegenen Vollstreckungsaufträge der Amtskasse. Negative Auswirkungen auf die Anziehungskraft der Region gab es nicht – im Gegenteil: Die Einwohnerzahl der 13 Umlanddörfer ist entgegen dem Landestrend auf 6726 Bewohner gestiegen. ti