Kieler Nachrichten 16.01.06

Eiszeitverein jetzt nach Lütjenburg?

Endgültige Absage an Tierpark Neumünster

Von Sabine Nitschke

Bordesholm – Endgültige Absage an den Tierpark Neumünster, statt dessen Aufnahme von Gesprächen mit Richard Anders, um eventuell die leer stehende Kleine Nienthaler Scheune in Lütjenburg als künftigen Standort für ein Eiszeitmuseum zu nutzen – das waren die wichtigsten Beschlüsse auf der gestrigen Krisensitzung des Eiszeitvereins.

Von einer eineinhalbstündigen Debatte war der 1. Vorsitzende Christian Baer vor der Sitzung eigentlich ausgegangen, aber erst um 17.25 Uhr war die von 46 Mitgliedern besuchte Versammlung im Bordesholmer Huus an’n Markt nach knapp zweieinhalb Stunden beendet. „Das war eine erfolgreiche Sitzung, aus der der Vorstand und der gesamte Verein gestärkt hervor gegangen sind“, lautete Baers Resümee. Die Absage an den Tierpark, zu dem laut Baer Gesprächskontakte seit Frühjahr 2004 (rund um den Bordesholmer Bürgerentscheid) bestanden hatten, um sich auf dessen Areal am Stadtwald zu etablieren, wurde übrigens einstimmig beschlossen.

Felsenfest steht nun auch, dass ein Teil der Ausstellungsstücke aus der Kieler Straße in Bordesholm nach Flensburg ins Naturkundemuseum ziehen wird. Bewusst will sich der Verein, der sich wegen rückläufiger Besucherzahlen das Domizil in Bordesholm nicht mehr leisten kann, an der Ausstellung im dortigen „Eishaus“ beteiligen, um weiterhin in der Öffentlichkeit präsent zu sein. Neu: „Wahrscheinlich werden wir auch einen Teil der Ausstellung des Museums im Schiff Albatros in Damp mit bestreiten“, erklärte Baer.

Ebenso neu sind (zumindest für die Öffentlichkeit) die Pläne, die der insgesamt 130 Mitglieder starke Verein nun in Richtung Lütjenburg hegt. Beschlossen wurde auf der nichtöffentlichen Versammlung am Sonntag auch, dass der Zusammenhalt des Vereins auf jeden Fall gewährleistet bleiben muss. Was die Stimmung seit gestern Nachmittag angeht: „Der Zusammenhalt ist gerade in der jetzigen Situation stärker als je zuvor. Wir wollen durchstarten“, schilderte Baer.

Mit Interesse hätten die Mitglieder übrigens zur Kenntnis genommen, dass im Amt Bornhöved im Bereich einer ausgekiesten Fläche bei Damsdorf/Tensfeld ein „Eiszeit-Park“ entstehen soll. „Das wird zwar erst in zwei bis drei Jahren so weit sein“, sagte Baer. Aber auf jeden Fall seien Gesprächskontakte zu den Verantwortlichen des Amtes Bornhöved beabsichtigt.