Kieler Nachrichten 14.01.06

Glück gehabt!

Brandschutz

Von F. Scheer

Glück gehabt: Lange hat es im Bordesholmer Rathaus nicht mehr gebrannt. Aber eine Garantie, dass die Glücksfee Kommune und Amt treu bleibt und weiter vor Feuer verschont, gibt es nicht. Verständlich ist, dass Bürgermeister Norbert Baschke, der mit dem Amtsvorsteher die Haftung trägt, alles öffentlich gemacht hat. Nun kann keiner mehr behaupten, davon nichts gewusst zu haben. Alle sind aber nun unter Zugzwang.

Wenn man Zynikern glaubt, dann besagt ein ungeschriebenes Gesetz im öffentlichen Bereich: Wenn man etwas Neues möchte, sollte man den Brandschutzingenieur einladen… Mit dieser Aussage wird man den Experten sicher nicht gerecht, sie haben ihre Vorschriften. Aber Gemeinde und Amt müssen wohl in den sauren Apfel beißen, und knapp 100 000 Euro für Sofortmaßnahmen ins alte Gebäude stecken. Wenn man darauf verzichtet, geht man bewusst ein Risiko ein. Auch die Tendenz für den Neubau eines Verwaltungsgebäudes, der nicht nur bei der Bordesholmer SPD und im Amt zu vernehmen ist, entbindet nicht von dieser Pflicht.

Warum wurde in all den Jahren nichts getan? In anderen Bereichen, wo der Brandschutz vernachlässigt wurde, war der Kreis sofort eingeschritten. Ein Beispiel: Einige Räume des Bürgerhauskindergartens in der Wildhofstraße in Bordesholm durften nicht genutzt werden, weil die Außentreppe gefehlt hatte. Das erweckt schon den Anschein, dass seitens der Behörde mit zweierlei Maß gemessen wurde.