Kieler Nachrichten 10.01.06

Baumfällaktion war nur „Knickputzen“

Ortstermin – Anwohner will Sachverständigen einschalten

Von Frank Scheer
Wattenbek – An der Baumfällaktion entlang des Baches Burbek in Wattenbek (wir berichteten) ist aus Sicht der Behörden nichts zu bemängeln. Das gab Heinrich Lembrecht, leitender Verwaltungsbeamter des Amtes Bordesholm-Land, gestern nach einem Ortstermin bekannt.

Burbek-Anlieger Wolfgang Ruf, der am Sonnabend durch das Einschalten der Polizei die Arbeiten gestoppt hatte, kritisierte während des Ortstermins die Maßnahme des Wasser- und Bodenverbands „Obere Eider“ wei- terhin als übertrieben. 20 Jahre sei am Bach nichts passiert und nun das. Er kündigte ferner an, die Angelegenheit durch einen neutralen Sachverständigen prüfen lassen. Als eine „normale Unterhaltungsmaßnahme“, für die keine besondere Genehmigung erforderlich sei, stuft das Amt – nach Rücksprache mit der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises – die Maßnahme ein. Ein Ausbaggern des Bachbettes ist übrigens nicht vorgesehen, allenfalls sollen lose Äste herausgeholt werden.

Auf einer Länge von 300 Metern sei laut Verbandsvorsteher Ernst August Plambeck der „gesamte Knick auf den Stock gesetzt worden“. Das sehe im Moment alles etwas kahl aus, aber spätestens im nächsten Spätsommer sei alles wieder grün, fügte Verbandskollege Johannes Gabriel hinzu. Die Kritik, dass die Erlen, Weiden und andere Gehölze nicht mehr ausschlagen würden, wiesen die Verbandsvertreter zurück. „Die Bäume wurden in einer Höhe von 20 bis 30 Zentimeter über Bodenniveau abgesägt. Das ist in Ordnung“, so Lembrecht. Es sei auch nicht üblich, alle Anlieger über Maßnahmen zu informieren. Vor Ort sprachen sich die Vertreter von UNB, Amt und Wasser- und Bodenverband ab, wie der weitere Knick an der Burbek zwischen Brücke und Sandfang, der verschwinden wird, geputzt werden soll.

Wo und wie viel: Gestern stimmten Amt, UNB und Wasser- und Bodenverband bei einem Ortstermin das Knickputzen an der Burbek ab. Foto Scheer