Von Sven Tietgen
Brügge – Die Zahl der möglichen Standorte
für die Biogasanlage dürften sich auf zwei
Möglichkeiten reduziert haben: Ganz
offiziell bietet die Gemeinde Brügge ihre
Fläche westlich der Kreisstraße 15 für das
Vorhaben an. Die Projektbetreiber liebäugeln
aber auch weiterhin mit einem Areal im
ökologischen Gewerbegebiet.
Seit rund drei Monaten laufen die
Verhandlungen zwischen Brügge und der
Interessengemeinschaft Biomasse-Kraftwerk
Bordesholm (IBB) um einen Teil der 3,4
Hektar umfassenden Fläche an der K 15, die
1998 von der Gemeinde für den Bau der damals
geplanten Sporthalle erworben wurde. Die
Gemeindevertreter beschlossen am Montagabend
im nichtöffentlichen
Teil ihrer Sitzung, das 2,2-Hektar-Teilstück
der IBB anzubieten – zu einem nicht
genannten Preis.
Bürgermeister Werner Kärgel zeigte
sich zuversichtlich: „Es ist ein fest
stehendes Angebot von uns, aber wir liegen
gar nicht so weit auseinander“. Die in der
IBB organisierten Landwirte hatten den
Brüggern vor der Sitzung ein Kaufangebot
unterbreitet – und sind nach Angaben von
Interessenvertreter Gerd Stoltenberg „bis an
die oberste Schmerzgrenze“ gegangen. „Davon
können wir nicht abgehen, schließlich müssen
wir mit Leitungskosten von rund 100 000 Euro
rechnen“, erklärte der Hoffelder mit Blick
auf die Abwärme, die von der Biogasanlage
produziert
und in das Bordesholmer Fernwärmenetz
eingespeist werden könnte.
Die IBB-Mitglieder hatten gestern
nach Redaktionsschluss das Brügger Angebot
diskutiert. Gibt es keine Einigung mit den
Brüggern, werden die organisierten Landwirte
die Anlage wohl im ökologischen
Gewerbegebiet errichten. Mit der Gemeinde
Bordesholm wird ebenfalls seit Monaten über
diesen Standort verhandelt. Das
Biomasse-Kraftwerk soll, wie berichtet, mit
Maissilage betrieben werden. Gut 15 000
Tonnen jährlich sind für die Produktion von
Strom und Wärme vorgesehen.
Die bisher diskutierten
Alternativen dürften für die IBB nicht mehr
in Frage kommen: Die Bodenverhältnisse im
Außengelände des Klärwerks Reesdorf sind
laut Gerd Stoltenberg problematisch, die
ebenfalls für das Millionenprojekt angedachte
Ackerfläche zwischen Eiderhöhe und der L 49
befindet sich teilweise im Gebiet des
geplanten Landschaftsschutzgebietes Obere
Eider.