Kieler Nachrichten 22.04.06

Biomassekraftwerk statt Sporthalle

Ausschuss für Umwelt und Ortsgestaltung empfiehlt Änderung des F-Plans

Brügge – Das öffentliche Rätselraten um den Standort des geplanten Biomassekraftwerks in der Region Bordesholm ist beendet: Die Anlage zur Erzeugung von Strom und Wärme soll in Brügge auf dem Wiesengelände an der Kreisstraße 15 nahe der Einmündung in die Landesstraße 49 errichtet werden.

Den ersten Schritt zur Realisierung des Projektes machte der Brügger Ausschuss für Umwelt und Ortsgestaltung während seiner Sitzung am Donnerstagabend – mit einer Beschlussempfehlung zur Änderung des gemeindlichen Flächennutzungsplanes für das insgesamt rund 3,4 Hektar umfassende Areal. Die Fläche, die von der Gemeinde ursprünglich für den Bau einer Sporthalle gekauft wurde, ist bereits aus dem Landschaftsschutzgebiet "Obere Eider" heraus genommen worden und soll zukünftig für gewerbliche Zwecke nutzbar sein.

Ausschussvorsitzender Wilfried Krüger (SPD) bestätigte, dass sich bereits vor etwa sechs Wochen die Gemeinde und die Betreiber des Biomassekraftwerks über den Kauf eines 2,4-Hektar-Teilstücks geeinigt hatten. "Wir sind noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen", erklärte Krüger mit Blick auf den ursprünglich dort geplanten und später gescheiterten Sporthallenneubau.

Das Kraftwerksprojekt wollen die in einer Interessengemeinschaft zusammen geschlossenen Landwirte anlässlich der nächsten Gemeindevertretersitzung in Brügge am Donnerstag, 11. Mai, näher vorstellen. Gerd Stoltenberg von der Interessengemeinschaft rechnet allerdings nicht damit, dass die ersten Bauarbeiten noch in diesem Jahr starten können.

"Das ganze Planungs- und Genehmigungsverfahren wird im günstigsten Falle ein halbes Jahr dauern", erklärte Stoltenberg. So soll für das Biomassekraftwerk, bei dem aus Maissilage Strom und Wärme gewonnen wird, ein Vorhaben bezogener Bebauungsplan aufgestellt werden. Dazu gehören auch Anträge nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz beim Staatlichen Umweltamt Kiel. ti