Kieler Nachrichten 21.04.06

Anwohner stoppten Abriss der Fabrik

Wattenbek – Eigentlich sollte in diesen Tagen die ehemalige Holzkofferfabrik Seemann in der Wilhelm-Stabe-Straße abgerissen und mit dem Bau des „Wohnparks Wattenbek“ begonnen werden. Die Bagger müssen aber warten: Anwohner haben das Bauprojekt gestoppt.

In der gelben Straßenfront des alten Fabrikgebäudes gähnen leere Fensterhöhlen, entlang der beiden Hausflanken stapeln sich gefüllte Müllsäcke. Die Fabrik ist bereits komplett entkernt, mit dem Abriss muss der Grundstückseigentümer Dirk Ofterdinger aber noch warten: Mehrere Nachbarn haben aufgrund der Höhe der geplanten Gebäude vor zwei Wochen beim Kreisbauamt in Rendsburg Widerspruch gegen den Bau von zwei Mehrfamilienhäusern sowie einem Reihenhaus mit vier Wohneinheiten eingelegt.

Nach Angaben von Dirk Ofterdinger sind die beiden Mehrfamilienhäuser als dreigeschossige Gebäude mit jeweils acht Wohnungen konzipiert und erreichen eine Firsthöhe von 11,05 Metern. „Eines der Nachbarhäuser hat eine Höhe von 10,91 Metern, es sind also nur wenige Zentimeter mehr. Damit passt es sich auch in die gewachsene Umgebung ein“, erklärt der Grundstückseigentümer. Die Planungen für den Wohnpark hatte Ofterdinger bereits im vergangenen Jahr bei den Beratungen zur Änderung des Bebauungsplans für das 3000 Quadratmeter umfassende Areal vorgestellt – und von den Gemeindegremien grünes Licht bekommen.

Die aktuellen Probleme kann der Eigentümer nicht verstehen. „Ich empfinde das als Frechheit. Die Pläne wurden damals umfassend vorgestellt, da wäre auch der Platz für Bedenken gewesen“, sagt der Blumenthaler. Das Kreisbauamt will kurzfristig über die Eingaben entscheiden. Ofterdinger geht davon aus, dass die Widersprüche abgelehnt werden. „Das Projekt richtet sich nach den Vorgaben des Bebauungsplans. Noch in diesem Jahr wollen wir das erste Gebäude bezugsfertig machen“, so der Grundstückseigentümer. ti

Einsprüche der Anwohnern beendeten die Bauarbeiten an der ehemaligen Kofferfabrik in der Wilhelm-Stabe-Straße. Foto ti