Kieler Nachrichten 11.04.06

Landrat: Reform auf gutem Weg

Brief an den Innenminister – Nur Bordesholm und Nortorf noch nicht einig über Führung der Verwaltung

Von Peter Gollnik

Rendsburg/Nortorf/Bordesholm – Wenn’s läuft wie gedacht, wird es im Landkreis Rendsburg-Eckernförde ab 2007 nur noch 19 statt bisher 29 Verwaltungen geben. In einem Bericht an Innenminister Ralf Stegner über den Stand der Verwaltungsstrukturreform sieht Landrat Wolfgang von Ancken „große Fortschritte“.
Einzig Nortorf und Bordesholm hätten sich noch nicht entschieden, wie denn die jeweils künftige Verwaltung geführt werden solle, listet der Landrat auf. Der Stand zwischen Gemeinde Bordesholm (7600 Menschen) und Amt Bordesholm-Land (13 Gemeinden, 6700 Menschen), wie von Ancken ihn festhält: Beide haben die Zusammenlegung ihrer Verwaltungen beschlossen – aber: Die Bordesholmer Gemeindevertretung beharrt darauf, dass ihrem hauptamtlichen Verwaltungschef die Geschäftsführung übertragen wird; der Amtsausschuss des Amtes hingegen will, dass der künftigen Amtsverwaltung ein hauptamtlicher Amtsdirektor vorsteht. Von Ancken: Darüber werde das nächste Mal am 20. April diskutiert. Bis dahin liege dann wohl auch aus der Landesregierung der Entwurf des Zweiten Strukturreformgesetzes vor –was Grundlage für eine Einigung sein könne.

Genau so ist auch die Situation zwischen Stadt Nortorf (6400 Menschen) und Amt Nortorf-Land (16 Gemeinden, 12 000 Menschen). Von Ancken geht davon aus, „dass die Gespräche in Kürze wieder aufgenommen werden“. Drängeln will er nicht: Angesichts „der bis zum 31. 12. 2006 laufenden Freiwilligkeitsphase“ wolle er den Gremien „den nötigen Freiraum bei den eigenen Überlegungen“ sowohl inhaltlich als auch zeitlich lassen, betont der Landrat in seinem Brief an Stegner.

Zwischen Amt Osterrönfeld (sechs Gemeinden, 8000 Menschen) und Gemeinde Schacht-Audorf (4600 Men-schen) ist die Verwaltungsehe klar, den Sitz des neuen Amtes wird eine Versammlung aller Gemeindevertreter bestimmen, den künftigen Amts-Namen sollen die Bürger wählen.

Die Ämter Flintbek und Molfsee (jeweils knapp über 8000 Menschen) prüfen noch. Der Flintbeker Amtsausschuss habe sich für einen Zusammenschluss mit Molfsee ausgesprochen, so von Anckens Auflistung, der Molfseer lasse jedoch alternativ einen Lenkungsausschuss Möglichkeiten einer Verwaltungskooperation zwischen Kronshagen, sowie den Ämtern Achterwehr, Flintbek und Molfsee prüfen. Das Ergebnis soll in zwei Wochen, am 27. April, vorgelegt werden.


 

Sieht „große Fortschritte“ auf dem Weg zur Reform: Rendsburg-Eckernfördes Landrat Wolfgang von Ancken. Foto hjj