Kieler Nachrichten 01.04.06

Abwasserleitungen werden saniert

Abwasserzweckverband Bordesholmer Land verabschiedet Gesamthaushalt von 2,4 Millionen Euro

Von Sven Tietgen

Bordesholm – Das unterirdische Kanalisationsnetz in Bordesholm und Wattenbek muss in den kommenden zehn Jahren mit Millionenaufwand saniert werden: Eine Kamera-Inspektion von über 18 Kilometern Schmutzwasserleitungen deckte zahlreiche Schäden auf.

Nur wenige hundert Meter der Rohrleitungen unter den Straßen von Bordesholm und Wattenbek sind in Ordnung. Fotos von den übrigen Abwasserkanälen, die während der Versammlung des Abwasserzweckverband Bordesholmer Land (AZV) am Donnerstag im Rathaus gezeigt wurden, dokumentieren Risse, eingewachsenes Wurzelwerk, geborstene Rohrstücke oder Korrosionen in Kontrollschächten. Das Ausmaß der Schäden überraschte die Zweckverbandsmitglieder aber nicht. Die Schädigungen seien nach Angaben von Jörg Reese von der Itzehoer Ingenieursgesellschaft Siebert und Partner auch nicht schlimmer als in anderen Gemeinden. „Die Schäden liegen im normalen Bereich“, erklärte Reese, der die Kanalnetz-Überprüfungen erläuterte. Hoch gerechnet auf das insgesamt rund 65 Kilometer lange Kanalnetz schätzt der AZV die kompletten Sanierungskosten auf rund 5,5 Millionen Euro, die in den kommenden zehn Jahren investiert werden sollen. „Wir werden alles versuchen, die Maßnahmen ohne Gebührenerhöhungen hinzubekommen und die Kunden nicht zu belasten“, versprach Verbandsvorsteher Arno Meier. 300000 Euro stellt der AZV in 2006 für die ersten Kanalreparaturen im aktuellen Haushalt bereit, der mit einem Gesamtvolumen von rund 2,4 Millionen Euro von der Verbandsversammlung verabschiedet wurde und gleich bleibende Gebühren aufweist. Sorgen bereitet den Mitgliedern derzeit eine Reihe von so genannten indirekten Einleitern, durch die phasenweise die Abwassergrenzwerte im Klärwerk Reesdorf drohe überschritten zu werden. Dabei handelt es sich um angeschlossene Gewerbebetriebe, die unerkannt zu viele Schadstoffe in das Abwassernetz einleiten. „Wenn wir das nicht in den Griff bekommen, drohen uns saftige Strafen“, befürchtete Meier.

Als neue Vollmitglieder wurden die Gemeinden Bissee und Reesdorf in den Abwasserzweckverband aufgenommen. Beide Dörfer sind neben den bisherigen Orten Bordesholm, Wattenbek und Brügge seit mehreren Jahren an das Klärwerk angeschlossen.

Weitere Untersuchungen der Rohrleitungen stehen noch an. Vor allem bei den „Neuen“ müssen noch einige hundert Meter Rohleitungen untersucht werden.