Kieler Nachrichten 23.09.05

Gras und Dreck im Rinnstein werden teuer

Wattenbek – 50 bis 100 Euro Bußgeld – darauf müssen sich Grundstückseigentümer in Wattenbek einstellen, die ihre Gehwege und Rinnsteine nicht sauber halten. Bürgermeister Uwe Bräse (CDU) kündigte in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Versorgung und Verkehr am Mittwochabend an, verstärkt Verstöße gegen die Straßenreinigungssatzung durch das Ordnungsamt des Amts Bordesholm-Land ahnden zu lassen.

„Das Ganze hat nichts mit Angestelle oder einem Reinigungsfimmel zu tun, und ein typisch Wattenbeker Problem ist das auch nicht“, machte der Gemeindechef auf Nachfrage deutlich. Aber laut Satzung sind die Eigentümer verpflichtet, einmal pro Woche ihre Flächen zu säubern.

 „Mein Eindruck ist, dass in der letzten Zeit viele Bürger nachlässiger geworden sind.“ Und es ist seinen Worten zufolge auch kein optisches Problem. „Dreck und Pflanzen im Rinnstein verstopfen die Schächte. Das Regenwasser kann nicht abfließen und steht auf der Straße – das ist ein Sicherheitsproblem.“ Eine Firma mit der Säuberung zu beauftragen und die Kosten auf die Eigentümer umzulegen, wie es in Städten üblich ist, davon hält er nichts.

In der Regel würden die „Sünder“ bereits bei einem Mahnbescheid der Stufe I reagieren und brächten im Anschluss schnell alles ins Reine, sagte Rainer Borchert, der Leiter des Ordnungsamtes. Es gebe aber auch schwarze Schafe. Nach der freundlichen Erinnerung (Stufe I) folgt ein ernsterer Hinweis (Stufe II) – beides sei aber für den Bürger noch nicht kostenpflichtig. „Zum Teil fahren wir aber zu den Uneinsichtigen auch persönlich hin“, so Borchert. Bußgelder seien seit 2003 nicht verhängt worden, möglich sei das aber. Und wenn sein Appell keinen Erfolg haben sollte, dann will Bräse auch solche Mittel einsetzen lassen. fs
 

Gras und Dreck im Rinnstein – laut Wattenbeks Bürgermeister Uwe Bräse würden immer mehr Bürger ihre Straßenreinigungspflicht – wie hier in der Schulstraße – vernachlässigen. Foto Scheer