Kieler Nachrichten 22.10.05

Unmut über Bordesholm

Kostenaufteilung für neuen Fußboden in der Sporthalle: Wattenbek rügt Rechnung der Nachbargemeinde

Wattenbek/Bordesholm – Maximal 15 000 Euro will die Gemeinde Wattenbek für den neuen Fußboden in der Sporthalle am Möhlenkamp beisteuern – und rügt die Rechnung der Nachbargemeinde Bordesholm, die den 10 000-Euro-Zuschuss der Versorgungsbetriebe für den Einbau komplett für sich reklamiert.

Von Sven Tietgen

„So kann man mit uns nicht umgehen“, schimpfte Bürgermeister Uwe Bräse während der Sitzung der Gemeindevertretung am Donnerstag. Grund für die Aufregung: Der auf 80 000 Euro Kosten geschätzte Einbau des Hallenbodens soll zwar wie bei den Bewirtschaftungskosten zu 60 Prozent von Bordesholm, 30 Prozent von Wattenbek sowie zehn Prozent von Brügge getragen werden; die von den Versorgungsbetrieben Bordesholm (VBB) angekündigte Zuwendung zieht die Gemeinde Bordesholm allerdings von ihrem Anteil ab – und danach müssten die Wattenbeker rund 19 000 Euro zahlen.

„Angesichts der VBB-Gewinne aus unserer Wasserversorgung und Konzessionsabgaben für Strom und Gas ist das ein unsachliches Vorgehen“, erklärte Bräse. Das Gremium beschloss zudem, nach Ende des Bewirtschaftungsvertrages 2008 die Sporthalle am Möhlenkamp keinesfalls zu kaufen oder zu mieten. „Das wäre Sache der Bordesholmer, die sind am Zuge“, sagte der Wattenbeker Bürgermeister.

Die Fortführung des Wanderweges an der Eider auf Brügger Seite ist jetzt in trockenen Tüchern: Die Gemeindevertreter beschlossen, gemeinsam mit der Nachbargemeinde den Ausbau des naturnahen Weges entlang der Eider unter der Straßenbrücke an der L 49 hindurch Richtung Friedhof. Rund 70 000 Euro soll das Projekt kosten, das unter Federführung der Gemeinde Brügge verwirklicht wird – wegen der erwarteten Zuschüsse von 40 Prozent aus EU- und Landesmitteln im Rahmen des Dorfentwicklungsprogramms.

Ebenfalls abgeschlossen wurde das Änderungsverfahren um den Bebauungsplan 10 Dorfmitte: Mit dem Satzungsbeschluss der Gemeindevertreter kann jetzt die Senioreneinrichtung Dahlienhof erweitert werden sowie die ehemalige Kofferfabrik Seemann in der Wilhelm-Stabe-Straße zu Gunsten einer neuen Seniorenwohnanlage abgerissen werden. Mit Blumen und Präsenten ehrte das Gremium Gabriele Voß und Bernd Retzlaff, die nach 19 und 24 Jahren aus dem Organisationskreis Wattenbeker Dorffest ausgeschieden sind. „Ihr habt viele Ideen eingebracht und euch unermüdlich für das Dorffest engagiert“, lobte Bräse.

Mit Blumen und Präsenten wurden die langjährigen Dorffest-Aktivisten Gabriele Voß und Bernd Retzlaff geehrt. Foto Tietgen