Kieler Nachrichten 28.06.05

Austausch nach nur sechs Jahren 

Fenster in der Hans-Brüggemann-Realschule passen nach der Sanierung nicht mehr

Bordesholm – Vor sechs Jahren sind die Fenster im Fachraumtrakt der Bordesholmer Hans-Brüggemann-Realschule eingebaut worden. Bei der nächste Woche beginnenden Isolierung der Betonteile an der Außenfassade müssen die völlig intakten Fenster gegen neue ausgetauscht werden. 

Von Frank Scheer 

Es klingt unglaublich, aber es ist tatsächlich so: Wegen der neuen Wärmedämmung der Betonträger werden die Öffnungen für die Fenster kleiner, bestätigte Schulverbandsvorsteher Uwe Bräse. „Es geht teilweise um nur zwei Zentimeter – aber die alten Fenster passen deshalb nicht mehr rein“, fügte Schulleiter Ernst-Peter Müller hinzu. Die genaue Summe für den Ausbau der alten und den Einbau der neuen Fenster wurde nicht öffentlich bekannt. Hätte man damals aufgepasst oder weiter gedacht, dann hätte man viel (Steuer)-Geld sparen können, so lautete bereits im vergangenen Jahr der Tenor im Schulverband, der 355 000 Euro für die gesamte Sanierung bewilligt hat. Wenn man den reinen Austausch betrachte, sei es schon Verschwendung, räumte auch Bräse, der zwei Jahre im Amt ist, ein. „Aber damals sei die Betonsanierung kein Thema gewesen, und es gab auch keine günstigen Investitionsdarlehn.“ Die Sorge von Rektor Müller, die größte Sanierung in diesem Trakt seit dem Bau 1966 könnte bis zum Schulbeginn am Montag, 8. August, nicht fertig sein, entkräftete auf KN-Anfrage Ingo Nielson: „Wir machen in dieser Hinsicht ein Punktlandung.“ Der Architekt fügte noch hinzu, dass die neuen Fenster im Osten und Süden mit Sonnenschutzlamellen ausgestattet werden. Zudem werden Setzrisse in den verschiedenen Fachräumen saniert. „Auch die mehr als stark verschmierten Schülertische im Physikraum werden in den Sommerferien abgeschliffen“, ergänzte Müller. Und alle Wände im Trakt erhielten einen neuen Anstrich.

Planmäßig verlaufen auch die Bauarbeiten im Neubautrakt auf dem Schulhof. Ende Juli werde man fertig, sagte der Architekt Ralf Dieter Ladwig gestern bei der Baubesprechung. Der Einweihungstermin am 17. August könne definitiv gehalten werden.
 Eine frohe Kunde gab Müller zudem bekannt: Der Kunstunterricht wird zukünftig wieder in den eigenen Räumen erteilt. Wie berichtet, mussten alle Klassen zum Kunstunterricht in den vergangenen drei Jahren in die Lindenschule im Lüttenheisch marschieren. Der Idealfall sei das nicht gewesen – gut zehn Minuten jeder Stunde seien durch den Marsch weggefallen.  

Wegen der Einführung von Gebühren bei der Schülerbeförderung rechnet Müller vom kommenden Schuljahr an mit deutlich mehr Radfahrern: Mit neuen Ständern hinter der Mehrzweckhalle will die Schule dieser Erwartung Rechnung tragen.

  Als „normalen Alltag“ bezeichnete Schulleiter Ernst-Peter Müller Schmierereien auf Mobiliar. Besonders schlimm sehen die Tische im Physikraum der Hans-Brüggemann-Realschule aus – in den Sommerferien sollen sie abgeschliffen werden. Folge der Betonsanierung am Fachraumtrakt (Foto unten): Die nur sechs Jahre alten Fenster müssen gegen neue ausgewechselt werden. Fotos Scheer