Kieler Nachrichten 21.07.05

„Mein Kopf war irgendwie abgestellt“

Duisburg/Bordesholm – Es hat Spaß gemacht, aber es wäre vielleicht sportlich ein wenig mehr drin gewesen. Das ist das Fazit der Bordesholmer Bundesliga-Squasherin Daniela Schumann, die bei den World Games in Duisburg startete.

Gleich in der ersten Runde erwartete die 22-Jährige mit Omney Abdel Kawy (Ägypten) eine ganz schwere Aufgabe. Gegen die Weltranglistenachte hieß es für die auf Position 88 geführte Bordesholmerin: 1:9/ 4:9/ 4:9 – ein glattes 0:3. In der Trostrunde ging nicht mehr viel zusammen. „Mein Kopf war irgendwie abgestellt“, meinte Schumann nach dem 7:9/ 7:9 und 5:9 gegen die Österreicherin Pamela Pancis. Es blieb Zeit, sich noch die Squash-Halbfinals anzuschauen, ehe es wieder zurückging nach Amsterdam, dem Lebensmittelpunkt Schumanns. Die Lehren aus den beiden World-Games-Matches waren schnell gezogen. „Ich muss den Ball länger im Spiel halten und nicht den Punkt gleich zu erzwingen. Viele Bälle habe ich einfach zu tief geschlagen“, ärgerte sich Schumann und will an einem strukturierten „Gameplan“ arbeiten.

Nach ihren Spielen blieb für einen Abstecher zu einer der anderen 39 Trendsportarten, die um die Aufnahme ins Olympische Programm buhlen, keine Zeit. Doch die Eröffnungsfeier mit rund 3500 Sportlern aus 90 Ländern wird ewig im Gedächtnis haften bleiben. „Die ,Opening ceremony’ war sensationell.“ Die Bordesholmerin bedauert von der Darstellung der etwa 200 Tänzer und rund 400 Statisten mit Nena als Pop-Höhepunkt zu wenig mit bekommen zu haben, weil die Sportler vor der Tür warten mussten und erst zum Schluss aufgerufen wurden. Bei ihrem nächsten Besuch in Bordesholm wird Daniela Schumann sich alles noch einmal vor dem Fernseher anschauen. „Meine Eltern haben es auf Video aufgenommen.“ ör

Lächeln nur fürs Foto: Daniela Schumann war mit ihrem Abschneiden bei den World Games nicht zufrieden. Foto Lühn