Kieler Nachrichten 11.01.05

TSV Russee locker weggeputzt  

Volleyball-Landespokal: TSV Wattenbek in toller Frühform – VCN will aufsteigen  

Neumünster/Wattenbek – Die Volleyballer des TSV Wattenbek und des Volleyballclubs Neumünster (VCN) verbindet zu Beginn des Jahres ein Ziel: Beide Teams wollen in der kommenden Saison in der Landesliga spielen. Dafür muss Wattenbek die Klasse halten, der VCN hingegen will unbedingt den Aufstieg schaffen. Beide nutzten am Sonnabend den Landespokal zur Vorbereitung – mit unterschiedlichem Erfolg.  Von Torge Meyer

Schier vom Erfolg überrumpelt diskutierten die Wattenbeker Volleyballer über eine nicht für möglich gehaltene Situation. Der auf Platz sechs rangierende Landesligaaufsteiger hatte gerade den Verbandsligisten TSV Husum II locker mit 3:0-Sätzen (25:20/25:12/25:20) geschlagen. Zuvor schmetterte das Team um Trainerin Beate Ziffer den Regionalligisten TSV Russee mit 17:25, 26:24, 25:20 und 25:21 aus der Sporthalle der Klaus-Groth-Schule. „Einfach super“, freute sich Beate Ziffer über die starke Frühform ihres Teams und die Qualifikation zur Endrunde – und das ohne eine einzige Trainingseinheit in diesem Jahr. Bitter: Viele Wattenbeker hatten mit einem Weiterkommen nicht gerechnet und waren für den Endrundentag – meist beruflich – verhindert. Ein „Notteam“ verlor dann am Sonntag gegen SC Strande und den TSV Kronshagen mit jeweils 0:2-Sätzen.

Dennoch waren alle Wattenbeker mit dem Erreichten hoch zufrieden. „Stabile Annahmen, gute Aufschläge. So ist es im Pokal. Wir sind über uns hinausgewachsen“, ist Spielertrainer Stefan Schulmeister, der den TSVW in vier Jahren von der Kreis- in die Landesliga führte, nach den Siegen über einen Regional- und Verbandsligisten vor dem Landesliga-Punktspielstart in diesem Jahr beim Zweiten Wiker SV (16. Januar) nicht bange. Doch der 36-jährige ehemalige Verbandsligaspieler weiß, dass in den verbleibenden sieben Saisonspielen noch ein langer Weg zum Klassenverbleib auf die Wattenbeker wartet. „Das wird hammereng“, so Schulmeister. Derzeit trennen die von ihren Fans lautstark unterstützten Wattenbeker zwei Pünktchen von einem Abstiegsplatz.

Dort, wo die Wattenbeker bereits sind, will der VCN hin. Der Bezirksliga-Herbstmeister (16:0 Punkte) hat die Landesliga fest im Visier und will am 22. Januar gegen den direkten Konkurrenten TG Rangenberg (14:2) und die Kaltenkirchener TS (Vierter mit 10:6 Punkten) einen großen Schritt in Richtung Aufstieg machen. „Wieder ein Lokalderby mit Wattenbek, das wäre nett“, sagte VCNCoach Jörg-Thomas Voß, der trotz der zwei Pokalniederlagen gegen die Verbandsligisten TSV Kronshagen (16:25/21:25/23:25) und MTV Wilster (15:25/15:25/ 18:25) wertvolle Erkenntnisse gewonnen hatte. „Wir werden in der Rückrunde nur mit einem Zuspieler agieren“, so Voß, der sich mit dieser Maßnahme mehr Ruhe auf dem Feld erhofft. Diese fehlte den Neumünsteranern im Vergleich mit den höherklassigen Teams. Im Angriff konnte VCN durchaus mithalten, machte aber in Stress-Situationen zu viele Eigenfehler. Im zweiten Spiel gegen Wilster fehlte nach nur einem Training zudem die Kraft. Doch bis zum ersten „big point“ in Richtung Landesliga-Aufstieg sind es ja noch zwei Wochen…  

Da kann sich Kronshagens Martin Gerdom noch so strecken. Der Schmetterball von Jürgen Wieland (VCN) geht neben dem Ein-Mann-Block vorbei ins Feld. Fotos T. Meyer  

Das Volleyballteam des TSV Wattenbek lehrte den höherklassigen Teams im Pokal das Fürchten (oben v.li.): Volker Schneider, Trainerin Beate Ziffer, Rudolph Sohn, Per-Ulrik Helbron, Patrick Scheibenpflug, Spielertrainer Stefan Schulmeister sowie (vorne v.li.). Heiko Behrens, Thomas Puck, Björn Block und Rainer Wiese.