Kieler Nachrichten 26.02.05

Gebühren sinken nicht  

Abwasserzweckverband: Große Investitionen lassen das nicht zu  

Bordesholm – Eine Senkung der Abwassergebühren hatte Arno Meier, Vorsitzender des Zweckverbands Bordesholmer Land, im vergangenen Sommer eigentlich nach der Einweihung des neuen Klärwerks in Aussicht gestellt. Das über vier Millionen Euro teure Werk kam im letzten Jahr ans Netz, aus der Gebührensenkung wird aber nichts. Von Frank Scheer

Der Zweckverband verlangt seit dem Jahre 2000 für die Entsorgung eines Kubikmeters 2,25 Euro. Große Investitionen würden eine Gebührensenkung nicht zulassen, sagte Meier nach der Zweckverbandsversammlung am Donnerstagabend auf KN Nachfrage. Im Einzelnen führte er die vollständige Entleerung der Schlammpolder neben dem Klärwerk in Reesdorf, die Filmung des rund 60 Kilometer langen Kanalnetzes und die Sanierung von vielen alten Pumpstationen an. Allein die Entsorgung des Schlamms wird 2005 rund 230 000 Euro verschlingen. Hintergrund für das schnelle Umsetzen sei eine Änderung der Klärschlamm-Verordnung, wonach zukünftig dieser nur noch verbrannt werden darf. Rund 80 000 Euro wird die Kontrolle des Kanalnetzes per Kamera in diesem Jahr kosten. Ein Drittel der Rohre soll 2005 untersucht werden, der Rest 2006.

Noch keine Einigung wurde bei der Frage, ob Haushalte in Außenbereichen von Gemeinden im Verbandsgebiet ans zentrale Netz angeschlossen werden sollen. Der Bauausschuss des Zweckverbands hatte es begrüßt, zwei Häuser im Außenbereichs Bissees anzuschließen. „Aus ökologischen Gründen“, wie der Ausschussvorsitzende Dieter Gläßel (SPD, Bordesholm) anmerkte. Verbandschef Meier (CDU, Bordesholm) wies auf die hohen Kosten von rund 25 000 Euro hin. Heinrich Lembrecht, leitender Verwaltungsbeamter Bordesholm-Land, wies darauf hin, dass gleiches Recht für alle im Außenbereich gelten sollte. Sprich: Kommt ein Haushalt ans Netz, müsste es die anderen auch. Das Gremium verständigte sich auf den Vorschlag Uwe Bräses (CDU, Wattenbek), eine Liste mit alle Außenanliegern anzufertigen und die Kosten für einen Anschluss aller zu berechnen.

Personalie: Thomas Vehling (CDU Wattenbek), stellvertretender Verbandsvorsitzender, am Ende der Sitzung sein Ausscheiden zum 1. März aus dem Abwasserzweckverband bekannt. Der Grund: Der Unternehmer wird seinen Wohnsitz von Wattenbek nach Bordesholm verlegen.