Kieler Nachrichten 31.12.05

Neue Ausweise für die Naturschutzwarte
 

Bordesholm – Mittlerweile zahlen die neun Bordesholmer Umlandgemeinden Bissee, Brügge, Grevenkrug, Groß Buchwald, Loop, Negenharrie, Reesdorf, Schmalstede und Wattenbek die Aufwandsentschädigungen für ihre Naturschutzwarte aus eigener Tasche. Der Kreis hat sich aber nicht nur aus der Finanzierung der ehrenamtlichen Tätigkeit zurückgezogen, er stellt auch keine neuen Ausweise mehr aus.

Zum 31. Januar 2006 laufen die Legitimationen der Landschaftswarte aus. Mit den amtlichen Dokumenten konnten sich die Mitglieder des Naturschutzdienstes in den Dörfern ausweisen – und so etwa Spaziergänger in Schutzzonen auf die Anleinpflicht ihrer Hunde hinweisen oder Landwirte an die Fristen der Gülleausbringung erinnern. Der Kreis spart mit dem Rückzug aus dem ehrenamtlichen Naturschutzdienst, wie berichtet, insgesamt rund 25000 Euro jährlich. Diesen Grund kann der leitende Beamte der Amtsverwaltung, Heinrich Lembrecht, noch nachvollziehen – nicht aber die Weigerung, neue Ausweise auszustellen.

Auch eine Übertragung dieser Aufgabe auf die Bordesholmer Umlandverwaltung ist vorgesehen. „Diese Weigerung ist für uns nicht nachvollziehbar“, erklärt Lembrecht. Der Kreis hatte argumentiert, dass die Rendsburger Behörden in der Vergangenheit nie etwas von den Naturschutzwarten gehört haben – und so für deren Abschaffung argumentiert. Der Amtsverwaltungschef sieht das genau anders herum: „Ihre Arbeit vor Ort hat es gar nicht zu Verwaltungsaktionen kommen lassen – und so auch Geld eingespart.“ Lembrecht will jetzt eigene Ausweise ausgeben. Die neuen Legitimationen der Amtsverwaltung sollen dabei in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises erstellt werden. ti

Der vom Kreis ausgestellte Ausweis des Reesdorfer Naturschutzwartes Klaus Östreich ist wie die seiner Kollegen nur noch einen Monat gültig. Foto Tietgen